Installationen & Interventionen

Do 9.11.2017
Eintritt frei
Fr 10.11.2017
Eintritt frei
Sa 11.11.2017
Eintritt frei
So 12.11.2017
Eintritt frei

Scott King: 21 Memorial Benches: Wheel and 16 Diagrammatic Flags: Performance

Mit zwei Arbeiten widmet sich der Londoner Künstler, Designer und ehemalige Art Director des i-D Magazines Scott King denjenigen, deren Haltung, Werk und Leben zu No! Music inspiriert haben. Seine Parkbank-Serie setzt verstorbenen, mit Berlin assoziierten Dissident*innen der Musik ein Denkmal: Einige wurden für ihr „Nein!“ berühmt, andere sind vergessen oder nie aus dem Abseits hervorgetreten – im Sinne eines egalisierenden Akts platziert die Parkbank, allseits beliebt als eigenmächtig bekritzelte Gedenkstätte, sie alle nebeneinander. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt King mit seinen „dot gig“-Flaggen, grafische Repräsentationen berühmter Konzerte, die Publikum und Stars in gleichförmige Punkte übersetzen. Kings künstlerische Arbeit, die er u. a. in Kollaborationen mit den Pet Shop Boys oder Malcolm McLaren umsetzte, ist mit dem umfassenden Zeichensystem der Popkultur ebenso vertraut wie in satirisch-entlarvender Absicht verbunden.

Moritz Frei: Antitussivum

In der Pause wird es meist am Lautesten: Nirgendwo wird wohl so viel gehustet und geräuspert wie im klassischen Konzertsaal, wenn das Publikum versucht, sich besonders still zu verhalten. Der multimedial arbeitende Installationskünstler Moritz Frei hat dieses Phänomen vertont. Mit seiner Vorliebe für vermeintliche Nebenschauplätze und skurrile Alltagsdetails hat er die ungewollten Publikumshuster in sechs Konzerten der Berliner Philharmoniker mitgeschnitten. Vom leisen Röcheln über herzhaftes Bellen bis hin zum Verdacht auf Erstickungsgefahr hat Frei alle Varianten in seinem Hustenarchiv versammelt.

Mit freundlicher Genehmigung der Philharmonie Berlin

Shittyflute

Video Killed the Radio Star noch einmal ganz anders: Seit 2015 veröffentlicht ein*e mysteriöse*r Unbekannte*r namens Shittyflute auf YouTube gewollt schlechte Coverversionen bekannter Pop-Hits. Das Prinzip ist stets das gleiche: Schiefe, schrille Blockflöten zersägen die Melodie bis an den Rand der Unhörbarkeit, aber auf besonders gekonnte Weise: Auch wenn die Ohren bluten, die shittyfluted Versionen von Britney Spears Toxic, A-has Take On Me und Hunderter weiterer Stücke haben nicht nur ein ganz eigenes Genre geschaffen, sondern der Ohrwurmtauglichkeit der Originalversionen ernsthaft Konkurrenz gemacht. Gegen die makellosen Oberflächen musikindustriell gefertigter Produkte tritt Shittyflute nun erstmals offline und live, aber nach wie vor inkognito an: Für No! Music wird die Werkstatt für vier Tage ins HKW verlegt.