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HKW startet deutschlandweites Projekt „heimaten“

10.9.2024

heimaten

heimaten
Diskursreihen, Festivals, Ausstellungen, Netzwerk, Publikationen
2024–2027

Am Dienstag stellten der Intendant des HKW Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, die Stellvertretende Intendantin Henriette Gallus und die Ko-Kuratoren Ibou Diop und Max Czollek das Projekt heimaten vor.

Das Projekt heimaten zielt auf eine Neudeutung des Heimatbegriffs im Sinne der realen pluralen Zusammensetzung der Gesellschaft Deutschlands und startet ein auf vier Jahre angelegtes, deutschlandweites Programm. Getragen wird es vom Haus der Kulturen der Welt (HKW) und einem großen und stets wachsenden Netzwerk von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Kulturinstitutionen.

Auf der Paulette Nardal Terrasse des HKW präsentierte das Team die Grundzüge des Projekts sowie das Eröffnungsprogramm und das heimaten Netzwerk – und gab einen Ausblick auf das Programm des kommenden Jahres.

heimaten als Verb und als Substantiv im Plural

Alle Staatsgewalt geht laut Artikel 20, Absatz 2 des Grundgesetzes vom Volke aus. Über dieses Volk lassen sich einige Dinge sicher sagen: nahezu 30 Prozent haben eine Migrationsgeschichte, Menschen begehren unterschiedlich, haben unterschiedliche politische Meinungen, gehören unterschiedlichen Religionsgemeinschaften an, sind unterschiedlich alt und verfügen über unterschiedlich viel Einkommen und Eigentum.

Das bedeutet aber auch: alle Staatsgewalt geht von der pluralen Gesellschaft aus. An dieser Realität setzt das Projekt heimaten des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) an. Es versteht heimaten als ein Verb – zu heimaten –, weil Heimat eine Sache ist, die wir aktiv gestalten und die sich im Moment der Gestaltung immer wieder neu schafft. Aber auch Heimaten als ein Substantiv im Plural, weil Deutschland ein Ort der Pluralität ist.
Mehr zum Projekt

Das heimaten Netzwerk

Das heimaten Netzwerk bringt Akteur*innen der pluralen Gesellschaft zusammen – aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zum Netzwerk gehören:

ADEFRA e. V. – Schwarze Frauen in Deutschland
Afrika-Rat Berlin Brandenburg e.V.  
ausARTen – Perspektivwechsel durch Kunst  
AufBruch – Kulturtage jüdischer, muslimischer und postmigrantischer Positionen  
Berlin Postkolonial e.V.
Chemnitz – Kulturhauptstadt Europas 2025
CPPD – Coalition for Pluralistic Public Discourse
Decolonize Berlin e.V.
Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt
Demokratie Coach Vatan. Moderation, Diversity, Beratung
& Bühnenevents
Dietrich-Keuning-Haus (DKH)
Dialogperspektiven – Religionen und Weltanschauungen im Gespräch
Each One Teach One (EOTO) e.V  
fluctoplasma
globale° - Festival für grenzüberschreitende Literatur
glokal e.V.  
Initiative 19. Februar Hanau
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.  
KATAPULT-Magazin
Koordinierungsstelle für einen gesamtstädtischen Prozess Berlins kolonialer Vergangenheit
Korea-Verband e.V.  
Kurt Tucholsky Literaturmuseum
MAAYA
makemake produktionen Wien
not_your_bubble Zürich
RAA Berlin e.V.
Rechenzentrum Potsdam – soziokreatives Zentrum 
Resonanzen – Schwarzes Internationales Literaturfestival
RomaTrial e.V.
Schauspielhaus Wien
Sinti Union Schleswig-Holstein e.V.  
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora  
Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz e.V. 
Theodor Wonja Michael Bibliothek
UNIVERSEN Schauspiel Hannover
WERTansich(t)

Eröffnungsprogramm

Am Wochenende vom 13. bis 15. September eröffnet heimaten im Haus der Kulturen der Welt u.a. mit der Gruppenausstellung Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld, einem Konzert von BSMG (Megaloh, Ghanaian Stallion, Musa mit Amewu feat. Albi X, Die P und Aisha Vibes) einem Diskussionsabend zu der Frage Wem gehört Deutschland? (mit Gün Tank, Ibou Diop, Max Czollek, Maximilian Steinbeis, Sharon Dodua Otoo) und dem diskursiv-literarischen heimaten Summer Jambei dem u.a. Literat*innen, Musiker*innen, DJs und Wissenschaftler*innen aufeinandertreffen (mit Anna Hetzer, Björn Kuhligk, Darja Klingenberg, Hengameh Yaghoobifarah, Jimmy Bamba Sarr, Katharina Warda, Kelly Laubinger, Khuê Phạm, Lea Wohl von Haselberg, Lütfiye Güzel, Luyanda Mpahlwa, Minh Duc Pham, Moses März, Natisa Exocé Kasongo, Noa K. Ha, Ricardo Domeneck, Thomas Oberender, Philipp Khabo Koepsell, Oscar Atanga aka O.N.A. und anderen)
Mehr zum Eröffnungsprogramm

Ausblick auf das Programm 2024 und 2025

2025 startet eine Diskursreihe, die Strategien der Heimatisierung mit Fragen pluraler Erinnerungsarbeit zusammenbringt. Darüber hinaus finden zwei Festivals statt: Ende März das Festival De-Berlinisierung im Haus der Kulturen der Welt Berlin und das dezentrale heimaten Festival, das mit Kooperationspartner*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum im ganzen Monat September bis zur Bundestagswahl stattfinden wird.

Heimatisierung
Gesprächsreihe
2024/2025

Heimatisierung als kulturelle und lebendige Praxis bedeutet, die Einflüsse der Welt aufzunehmen. Es setzt die Bereitschaft voraus, vertraute Dinge zu teilen und Neues in sich aufzunehmen. Heimatisierung bedeutet also, Plattformen für marginalisiertes Wissen und marginalisierte Stimmen in Kunst und Diskurs zu schaffen. Wobei mit marginalisiertem Wissen hier Wissen gemeint ist, das in einer eurozentristischen und heteronormativen Welt über lange Zeit und an den meisten Orten nicht anerkannt und nicht ausreichend einbezogen wurde.

De-Berlinisierung
Festival
27.–29.3.2025

Wie prägen koloniale Strukturen unser Leben bis heute? Wie lässt sich Dekolonisierung präzisieren und konkret umsetzen? Wie kann eine Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte gestaltet werden? Welche Alternativen zu etablierten Dekolonisierungsansätzen gibt es dabei? Und welche Rollen spielen dabei die Grenzen in den Köpfen und den Karten? heimaten gibt zur Bearbeitung dieser Fragen dem Konzept der De-Berlinisierung Raum und bietet ein Forum für eine neue Form der Diskussion postkolonialer Fragestellungen.

heimaten Festival 2025
Dezentrales Festival September 2025, 1.–30.9.2025
25.–28.9.2025 Festival im HKW
28.9.2025 Wahlsonntag-Show im HKW

Das dezentrale Festival findet unter Einbindung des heimaten Netzwerkes aus lokalen Institutionen und Festivals im gesamten deutschsprachigen Raum statt. Dem Artikel 20, Absatz 2 des Grundgesetzes zufolge geht die Staatsmacht vom Volke aus. Dieses Volk ist ein plurales. Entsprechend muss die politische (Selbst-)Erzählung dieser Gesellschaft lauten: Alle Staatsgewalt geht von der pluralen Gesellschaft aus. Das dezentrale heimaten Festival dient der Sichtbarmachung dieser pluralen Gesellschaft mit Partnern im gesamten deutschsprachigen Raum, inklusive Österreich und der Schweiz. Dieses Land gehört den Vielen, die es über die Jahrzehnte mit aufgebaut, gestaltet, gepflegt und weitergedacht haben!

hkw.de/pressefotos
hkw.de/heimaten

Partner

heimaten (2024-2027) wird gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Informationen zum Besuch

Öffnungszeiten
Mi.–Mo. 12:00–19:00
Längere Öffnungszeiten an Veranstaltungstagen
Freier Eintritt immer montags und jeden ersten Sonntag im Monat (Museumssonntag Berlin)

Kinderbetreuung mit Programm
Das HKW bietet zu vielen Programmen kostenlose Kinderbetreuung an. Weitere Informationen auf hkw.de

Aktuelle Informationen zu Besuch und Zugänglichkeit.

Das Restaurant Weltwirtschaft ist täglich geöffnet. Unter der Woche von 12 bis 24 Uhr und am Wochenende von 10 bis 24 Uhr.

Kontakt

Jan Trautmann

Pressesprecher
Lead Communications Officer
Haus der Kulturen der Welt (HKW)
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

T: + 49 (0) 30 397 87 157
presse@hkw.de