20.09.2022

Ceremony (Burial of an Undead World) eröffnet am 22. Oktober 2022

Ceremony
(Burial of an Undead World)
Ausstellung
Laufzeit: 23. Oktober – 30. Dezember 2022
Kurator*innen: Anselm Franke, Elisa Giuliano, Denise Ryner, Claire Tancons, Zairong Xiang
Presserundgang: Freitag, 21. Oktober 2022, 11h
Eröffnung: Samstag, 22. Oktober 2022
Eintritt frei
Anmeldung via

Wir leben – und überleben – in den Ruinen des modernen/kolonialen Weltsystems: in dessen Institutionen, Strukturen der Ungleichheit, Grenzregimen und Subjektformen. Diese untote Welt und ihre Weigerung zu sterben entladen sich mit zunehmender Gewalt. Es braucht ein Begräbnis, um andere Zukünfte möglich zu machen.

Die Ausstellung Ceremony (Burial of an Undead World) spricht über Gemeinsamkeiten und Kontinuitäten in Kosmologien und Ursprungsmythen über Zeiten und Räume hinweg. Vor diesem Hintergrund erst wird es möglich, die vorherrschende (Selbst-)Erzählung von der Moderne als geschichtlicher Zäsur neu zu denken. Ceremony nimmt dabei Bezug auf die Arbeit der jamaikanischen Theoretikerin Sylvia Wynter, für die die „Kehrseitenkosten“ der Moderne eng mit den „Mutationen“ von der christlichen Kosmologie hin zu einem säkularen Diskurs der Moderne verbunden sind – von Enteignung und Sklaverei bis hin zu Extraktivismus und Klimawandel.

Ceremony bringt Werke verschiedener Genres und Epochen sowie historische Dokumente mit vielen Gesprächspartner*innen zusammen. Es beinhaltet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm und eine Publikation.

Kurator*innen: Anselm Franke, Elisa Giuliano, Denise Ryner, Claire Tancons, Zairong Xiang

Ausstellung mit Beiträgen von Leo Asemota, Shuvinai Ashoona, Richard Bell, Raymond Boisjoly, Gaëlle Choisne, Pauline Curnier Jardin, Alice Creischer und Andreas Siekmann, Mario Cresci, Abraham Cruzvillegas, Mariana Castillo Deball, Stan Douglas, Albrecht Dürer, Léon Ferrari, Jermay Michael Gabriel, Luigi di Gianni, Yervant Gianikian und Angela Ricci Lucchi, Leah Gordon, Nicolás Guillén, Ho Rui An, James T. Hong, Dapper Bruce Lafitte, Carlo Levi, Jane Jin Kaisen, William Kentridge, Will Kwan, Mary Reid Kelley und Patrick Kelley, Titina Maselli, Cecilia Mangini, Guadalupe Maravilla, Peter Minshall, Lemohang Jeremiah Mosese, Ernest Nash, Le Nemesiache, Rachel O’Reilly, István Orosz, Huang Yong Ping, Rosa von Praunheim, Tabita Rezaire, Elza Soares, Karlheinz Stockhausen, Jean-Marie Straub und Danièle Huillet, Kidlat Tahimik, Rosemarie Trockel, Joyce Wieland, Tania Willard, David Wojnarowicz, Xiyadie, Lawrence Paul Yuxweluptun und vielen mehr.

Mehr Informationen: hkw.de/ceremony

Publikation

Ceremony
(Burial of an Undead World)

Herausgegeben von Anselm Franke, Elisa Giuliano, Claire Tancons, Denise Ryner, Zairong Xiang und Haus der Kulturen der Welt
Auf Englisch
Erscheint im Dezember 2022

Wie können die Moderne und die Entwicklungen des globalen Kapitalismus mit denselben Begriffen beschrieben werden wie „andere Kosmologien“, die üblicherweise als prämoderne Glaubenssysteme verstanden werden? Die Publikation enthält zwei Texte von Sylvia Wynter, „The Ceremony Must Be Found“ (1984) und „The Ceremony Found“ (2015), die als Grundlage für eine Diskussion der Kosmologie jenseits der modernen Ordnung des Wissens dienen. Mehrere Autor*innen steuern Kommentare zu diesen beiden Texten bei. Darin ergründen sie, welche Rolle Herkunftsgeschichten bei der Prägung der Kategorien unseres Denkens sowie unserer Sprache und Wahrnehmung spielen. Die Herausgeber*innen sind insbesondere daran interessiert, zu zeigen, wie Wynters Paradigma einer menschlichen „Ökumene“ einen Gegenuniversalismus beansprucht, der die Orthodoxie der modernen und kapitalistischen Alternativlosigkeit aus den Angeln heben kann. Und dafür, so argumentiert Wynter, sei eine Zeremonie erforderlich.

Publikation mit Beiträgen von Maria José de Abreu, Mario Bellátin, James Burton, Mariana Castillo Deball, Abraham Cruzvillegas, Giulia Damiani, Esther Figueroa, Anselm Franke, Cécile Fromont, Yervant Gianikian, Elisa Giuliano, Ayesha Hameed, Whess Harman, Aaron Kamugisha, Catherine Keller, Nadia Yala Kisukidi, Joshua Chambers Letson, Canisia Lubrin, Leora Maltz-Leca, Felix Mayer, Patricia Reed, Rachel O’Reilly, Denise Ryner, Ho Rui An, Jon Solomon, Kerstin Stakemeier, Ana Teixeira Pinto, Claire Tancons, Elena Vogman, Michael Washington, Sylvia Wynter, Zairong Xiang und Dorothy Zinn.

Informationen zum Besuch

Die aktuell geltenden Corona-Regeln und weitere Informationen für Besucher*innen unter hkw.de/besuch

Das Restaurant Weltwirtschaft ist täglich ab 12h geöffnet. weltwirtschaft.berlin

Partner

Das Haus der Kulturen der Welt wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie das Auswärtige Amt.

Pressekontakt

Jan Trautmann
Leitung Presse und PR

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