10.–12.11.2011

Translating Hip Hop

Konzerte, Workshops, Kongress

Am Anfang als „Black Noise“ abgewertet, hat sich Hip Hop in den letzten 30 Jahren über den Globus verbreitet. Auf der ganzen Welt praktiziert man die verschiedenen Dimensionen dieser energiegeladenen Kultur: Rap, DJing, Breakdance, Graffiti. Körpersprache und Gesten werden fast überall verstanden, die Übersetzung funktioniert unbemerkt. Durch diese gemeinsame „Sprache“ ist eine virtuelle „Hip Hop nation“ entstanden.

Gleichzeitig haben lokale Szenen völlig unterschiedliche Stile, Dialekte, Slangs und Codes, die eine Übersetzung erfordern. Hier setzt Translating Hip Hop an: Es feiert Hip Hop und Übersetzung zugleich. MCs aus Bogotá, Beirut, Nairobi, Berlin und Manila arbeiten seit Februar 2011, u. a. in vier Workshops in diesen Städten, an Rap-Übersetzungen aus den verschiedenen Sprachen. Zum Festival präsentieren sie an zwei Konzertabenden ihre babylonischen Performances. Der Kongress bringt in Performances, Lectures, Talks und Filmen internationale Künstler, Aktivisten und Hip Hop-Experten zum Thema Übersetzung und Hip Hop zusammen. Sie alle erkunden neue Szenen, decken globale Verbindungen auf und knüpfen neue Netzwerke.

In vielen Städten sind MCs nicht nur bekannte Musikerinnen und Musiker, sondern auch Chronisten, Guides und Aktivisten ihres Viertels. Sie stehen für Empowerment, besonders der jungen Frauen, und für den Aufbau alternativer Netzwerke, die Jugendliche aus den Gangs holen. Auch dies ist eine Aneignung der aus dem Nichts kreierten Kultur aus der Bronx. Den Bogen dorthin zurück schlagen die legendären Fotografien Joe Conzos aus New York. Mit diesem Ursprungsgedanken des Hip Hop gehen die Translating Hip Hop-MCs in Berliner Schulen und arbeiten in verschiedenen Sprachen mit den Schülerinnen und Schülern an ihren Geschichten.