Tom McCarthy: K

Roman, Deutsche Verlags-Anstalt 2012
Aus dem Englischen von Bernhard Robben
(C, Jonathan Cape, London 2010)

Das Buch

England vor der Wende zum 20. Jahrhundert: Serge Karrefax kommt mit einer Glückshaube zur Welt, was dem Jungen eine außergewöhnliche Zukunft verheißt. Und tatsächlich spiegelt sein Leben all die Wunder des soeben angebrochenen neuen Zeitalters. „K“ steht für Kommunikation: Begeistert von der neuen Funktechnologie verbringt Serge die Nächte mit der Suche nach Signalen im Äther. „K“ steht für Krieg: Im Ersten Weltkrieg wird er als Funker eingezogen, und er liebt es, in seiner Flugmaschine, Kokain im Blut, Hölderlin auf den Lippen, über die Verwüstungen hinwegzufliegen. „K“ steht aber auch für Krypta: Nach Séancen, Sex und Paranoia im Swinging London der Zwanziger verschlägt es Karrefax in das Ägypten Howard Carters. Bis sein Leben an jenem Tag, an dem er in eine der altägyptischen Grabkammern hinabsteigt, eine Wendung nimmt
Tom McCarthy schildert mit faszinierender Präzision die große Ära, in der die Technologie das Licht der Welt erblickt, ihre Obsessionen, Ängste und Wahrheiten. Dies ist ein kühner Roman, von einem absoluten Kunstwillen getragen, der unsere globalisierte, hochtechnisierte Gegenwart widerhallen lässt

Tom McCarthy, © Erinn Hartmann

Der Autor

Tom McCarthy, Jahrgang 1969, studierte Englisch in Oxford, lebte in Prag und Amsterdam und arbeitet heute als Künstler und Schriftsteller in London. Er hat Erzählungen, Essays und Artikel über Literatur, Philosophie und Kunst veröffentlicht und unterrichtet an Universitäten. Außerdem ist er Generalsekretär der International Necronautical Society (INS), einem semifiktiven Avantgarde-Netzwerk. Sein Debütroman, „8 1/2 Millionen“ (2006, dt. 2009 ), erhielt u.a. den Believer Book Award und wird zurzeit verfilmt. Auf Deutsch erschien zudem sein Essay „Tim und Struppi und das Geheimnis der Literatur“ (2006, dt. 2010). „K“, McCarthys dritter Roman, verschaffte ihm den internationalen Durchbruch; er wurde ebenfalls ein großer Leser- und Kritikererfolg und u.a. 2010 für den Booker-Preis nominiert. 2013 gewann Tom McCarthy den renommierten Windham-Campbell Prize.Seine Romane sind in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Aktuelle Veröffentlichungen

Simon Critchley, The International Necronautical Society (INS),Tom McCarthy: Offizielle Mitteilungen
Diaphanes 2011, aus dem Englischen übersetzt von Michaela Grabinger, Sven Koch, Astrid Sommer, Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck

Bernhard Robben, © Privat

Der Übersetzer

Bernhard Robben, geboren 1955, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Freiburg. Er übersetzt seither aus dem Englischen u. a. Salman Rushdie, Peter Carey, Ian McEwan, Patricia Highsmith und Philip Roth. 2003 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Stiftung Kunst und Kultur des Landes NRW ausgezeichnet. Er lebt in Brunne/Brandenburg.

Aktuelle Veröffentlichungen

Nadeem Aslam: Der Garten des Blinden
DVA 2014, aus dem Englischen von Bernhard Robben
(The Blind Man's Garden, Faber and Faber 2013)

John Williams: Stone
dtv 2013, aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben
(Stoner 1965)

Jeet Thayil: Narcopolis
S. Fischer Verlag 2013, aus dem Englischen von Bernhard Robben
(Narcopolis, Faber and Faber 2012)

Stephen Grosz: Die Frau, die nicht lieben wollte und andere wahre Geschichten über das Unbewusste
Fischer-Verlag 2013, aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben
(The Examined Life, Random House 2013)

Carey, Peter: Die Chemie der Tränen
Albrecht Knaus Verlag 2013, aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben
(A Summer of Drowning, Vintage 2012)

Dexter, Pete: Paperboy
Liebeskind 2013, aus dem Englischen von Bernhard Robben
(The Paperboy, Delta 1996)

Salman Rushdie: Joseph Anton. Die Autobiografie
C. Bertelsmann Verlag 2012, aus dem Englischen übersetzt von Bernhard Robben und Verena v. Koskull
(Joseph Anton. A Memoir, Random House 2012)

Koskull
(Joseph Anton. A Memoir, Random House 2012)

John Burnside: In hellen Sommernächten
Knaus 2012, aus dem Englischen von Bernhard Robben
(A Summer of Drowning, Jonathan Cape 2011)