29.3.–12.5.2005
Beauty Politics
Bitte beachten Sie jeweils das Datum der Einzelveranstaltungen.
- Die schöne Seele
- Die sinnliche Stadt
- Der perfekte Mensch
- Der musikalische Moment
- The Re-Turn of Beauty
Die schöne Seele
Leben wir in einer säkularisierten Kultur, in der sich das Schöne vom Guten emanzipiert hat? Regisseure wie Lars von Trier stellen in ihren Filmen Frauen dar, die als Märtyrerinnen äußere und innere Schönheit erlangen. Sind religiöse Konzeptionen von Güte für unsere ästhetischen Vorstellungen noch gültig?
Die Beziehungen von Schönheit, Güte und Heiligkeit und ihr Widerhall in Kultur und Gesellschaft heute stehen im Mittelpunkt des Projekts. Während sich die Podiumsdiskussion sich auf die religiösen und spirituellen Dimensionen der aktuellen Konzeptionen des Schönen konzentriert, beschäftigt sich das Symposium "Schönheit muss leiden" mit Aspekten von Heiligkeit und den ästhetischen Bedingungen, unter denen Weiblichkeit zwischen Heiligung und Erniedrigung inszeniert wird.
Liegt die Schönheit einer Stadt allein in der visuellen Ästhetik von Bauwerken oder Ensembles? Unzählige bewusste und unbewusste Reize - Düfte, Klänge, Bilder - verbinden sich zur spezifischen Atmosphäre von Orten und Plätzen. Wie entsteht aus dem Zusammenspiel dieser Faktoren unsere Wahrnehmung der Städte?
Die sinnliche Stadt
Das New Yorker Architektenduo Diana Agrest und Mario Gandelsonas präsentiert seine visionären Entwürfe für ein Shanghai der Zukunft. Die Künstlerin Sissel Tolaas untersucht die Gerüche städtischer Räume und ihre Funktion im Hinblick auf Orientierung und Wiedererkennung. Der Musikwissenschaftler und Kurator Christoph Metzger analysiert die suggestive Wirkung von akustischen Reizen in der Stadt.
Der perfekte Mensch
Das Streben nach körperlicher Perfektion durchdringt alle Bereiche des Alltags. Jeder Mensch, so die Botschaft der Medien, kann sich durch Diäten, Fitness, Styling und operative Eingriffe neu erschaffen. Wie weit reicht die Vereinheitlichung von Schönheitsidealen und Körperbildern, die damit verbunden ist?
Der gegenwärtige Medienhype nimmt Trends der Schönheitsindustrie und Attraktivitätsforschung auf, die letztlich die Objektivierung von Schönheit verfolgt. Die Aggressivität und Gewalt gegen den eigenen Körper, die in den Verschönerungsmaßnahmen steckt, wird kaum thematisiert. Medien- und Naturwissenschaftler, Psychologen und Künstler diskutieren die sozialen, interkulturellen und ideologischen Implikationen von Körpernormierungen und -modifikationen. Praktiker aus der Schönheitsbranche geben Auskunft über ihre Arbeit und stellen sich kritischen Fragen.
Der musikalische Moment
Gibt es in der Musik eigene Schönheitskategorien oder spielen hier allgemeine Charakteristika eine Rolle, die lediglich auf die Musik angewandt werden? Wie unterscheiden sich Definitionen des Schönen in verschiedenen Musikkulturen? Die Komponisten Helmut Lachenmann und Toshio Hosokawa, sowie der Philosoph Rolf Elberfeld setzen sich mit diesen Fragen auseinander.
The Re-Turn of Beauty
Wie hat sich das Streben nach Schönheit in die Massenkultur und die zeitgenössische Kunst eingeschrieben? Internationale Wissenschaftler diskutieren die Themen, die in der Ausstellung, den Performances und den thematischen Projekten gesetzt wurden. In der Reflexion der ästhetischen und wissenschaftlichen Debatten werden die Entwicklungen deutlich, die im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert den Begriff des Schönen wieder ins Zentrum kultureller Diskurse gerückt haben.