Symposium

Wirtschaft, Gemeinwesen und Zukunftsfähigkeit

Diskussion mit Nomboniso Gasa und Mzukisi Qobo, moderiert von Jule Reimer

Fr 29.8.2014
10h
Eintritt frei

mit englischer und deutscher Simultanübersetzung

Our time to choose, „A Voter Education Comic Book“, produziert von Matla Trust im Auftrag des Independent Forum for Electoral Education

Von Wohnungs- bis hin zu Energiepolitik hinterließ das Apartheidregime eine Erblast aus Ungleichheit und mangelhafter Infrastruktur. Trotz des beachtlichen Wachstums, das Südafrika zwischen 1998 und 2008 erfuhr, bleibt es eines der Länder mit der größten sozialen Ungleichheit weltweit. Eine nachhaltige Zukunft hängt vom Umgang mit den vielfältigen wirtschaftlichen Schwachstellen Südafrikas ab. Wie kann das Land ein inklusiveres Wachstum erreichen? Welche Rolle spielt die informelle Wirtschaft und welche könnte sie spielen? Wie erfolgreich ist das Black Economic Empowerment? Wie kann den zunehmenden Sorgen im Hinblick auf den Klimawandel begegnet werden? Und vor welchen Herausforderungen steht Südafrikas Entwicklung innerhalb einer globalisierten Wirtschaft?

Mzukisi Qobo unterrichtet Internationale Politische Ökonomie an der Universität von Pretoria und ist stellvertretender Leiter des Centre for the Study of Governance Innovation (GovInn) derselben Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Rolle aufkommender Mächte innerhalb der Global Governance sowie die politische Ökonomie Afrikas. Als leitender Direktor im südafrikanischen Handelsministerium war er für die Entwicklung der Handelspolitik des Landes verantwortlich. Darüber hinaus leitete er den Bereich Emerging Powers and Global Challenge am South African Institute of International Affairs (SAIIA). Er ist Co-Autor des Buches “The Fall of the ANC: What Next?” und erhielt seinen PhD an der Universität Warwick, Vereinigtes Königreich.

Nomboniso Gasa ist politische Analystin, öffentliche Rednerin zu Gender-, Politik- und Kulturfragen sowie Senior Research Associate am Centre for Law and Society an der Juristischen Fakultät der Universität von Kapstadt. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Schnittfläche von Land, lebendiger Tradition, der Konstruktion von Identitäten und traditioneller politischer Führung. In den 1990er Jahren war sie als Geschäftsführerin in der Kommission zur Emanzipation der Frau des ANC für Politikentwicklung zuständig. Sie war stark an den entscheidenden Beiträgen des ANC bei den Verhandlungen für eine neue Verfassung involviert und hat sich dabei vor allem auf die Gleichberechtigung der Geschlechter konzentriert. Gasa leitete das International Institute for Democracy and Electoral Assistance (I-IDEA) in Nigeria, dabei entwickelte und leitete sie ein riesiges Forschungsprogramm mit Wissenschaftlern aus Nigeria und der ganzen Welt. Dies gipfelte in einem von I-DEA herausgegebenen Buch, „Democracy in Nigeria: Continuing Dialogue(s) for Nation Building“, sowie etlichen Politikgesprächen mit unterschiedlichen Akteuren aus Politik und Wissenschaft, führenden Geistlichen diverser Religionen sowie Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft. Diese Publikation gilt bei vielen Nigerianern, in der Wissenschaft und unter Analysten als ein Schlüsselwerk zu vielen aktuellen Themen in Nigeria. Zu ihren weiteren Publikationen gehört unter anderem „Women in South African History“ (2007, HSRC Press). Als Kunstkritikerin hat sie Essays in Katalogen und auch in der Presse veröffentlicht. Seit ihrer Teenagerzeit ist Gasa politische Aktivistin; erstmals war sie mit 14 Jahren in der damaligen Transkei ohne Prozess inhaftiert und wurde gefoltert.

Jule Reimer arbeitet als Redakteurin im Ressort Wirtschaft und Gesellschaft des Deutschlandfunks. Sie hat als freie Journalistin und als ARD-Hörfunkkorrespondentin aus Brasilien, dem südlichen Afrika (insbesondere Südafrika, Angola und Mosambik) und den Balkankriegen berichtet. Jule Reimer erhielt ihr Diplom in Volkswirtschaft an der Universität Köln, wo sie auch Portugiesisch im Nebenfach studierte. Ihre journalistische Ausbildung hat sie an der Kölner Journalistenschule und als Hörfunkvolontariat bei der Deutschen Welle absolviert.