Keynote, Panel

Music and Copyright, Money and Morals

Aram Sinnreich, Mad Professor, Helen Smith, John Street, Ananay Aguilar

Fr 19.10.2018
Foyer
18–20h
Eintritt frei

18h: Music and Copyright: A Coevolution in Five Moments
Keynote von Aram Sinnreich (Kommunikationswissenschaftler, American University)

Vom Notendruck bis zur Tonaufnahme; vom Radio bis zum Sampling: Wer die aktuellen Debatten ums Musik-Copyright im digitalen Zeitalter verstehen möchte, muss sich mit seiner Entwicklung befassen. Seit der Entstehung eines Publikums und eines Markts für Musikwerke einerseits und der Industrialisierung von Vertrieb und Produktion andererseits haben Musik, Technologie und das Recht einander wechselseitig geprägt – und beständig herausgefordert. Aram Sinnreich verfolgt die Spannungen und neuen Verbindungen, die immer wieder zwischen Gesetz und Regulierung, Marktdynamik, kulturellen Codes und Praktiken, Medientechnologien und Auffassungen von Autorschaft entstehen. Wie verändern neue Hörgewohnheiten und Produktionstechniken den Umfang rechtlicher Regulierung? Wie beeinflussen Recht und Restriktionen musikalische Trends, wie formen sie Vorstellungen von Kunst und Kreativität?

19h: Money and Morals. Copyright’s Role for Creative Labour
Ananay Aguilar (Musikwissenschaftlerin, University of Cambridge; regionale Koordinatorin für Lateinamerika in der International Federation of Musicians – FIM), Mad Professor (Musikproduzent), Helen Smith (Vorsitzende IMPALA), John Street (Politikwissenschaftler, University of East Anglia)
moderiert von Andrea Goetzke (Kulturproduzentin und Kuratorin, Music Pool Berlin; Torstraßenfestival)

Geistige Eigentumsrechte prägen die Bedingungen für kreative Arbeit. Doch wer verdient eigentlich Geld damit? Entsprechen die Interessen der Musikindustrie auch denen der Musiker*innen – und welche Rolle spielen dabei die Verwertungsgesellschaften? Für die Kreativen ist es zunehmend schwieriger geworden, auf der Basis von Gesetzen aus prä-digitaler Zeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Inwiefern ist Copyright für sie also (noch) ein sinnvolles Geschäftsmodell? Und wie korrespondiert Copyright mit Moral und Ästhetik der Musikpraxis? Es geht ja nicht nur um Geld, es geht auch um Kontrolle und Anerkennung: Was genau soll geschützt werden, wer soll das Recht haben? Welche Rolle spielt das Recht für Performer und Produzenten in Zeiten dezentralisierter Autorschaft?