Lesungen und Gespräche

Gegengelesen. Literatur aus Argentinien

Sa 2.10.2010
18h
Tageskarte: 5 € / 3 €
Gegengelesen. Literatur aus Argentinien

Wie schreibt es sich in einem Land, das die Folgen von Staatsterror, Turbokapitalismus und Wirtschaftskrise überwinden muss? Zum Schwerpunkt der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsentiert das Haus der Kulturen der Welt jüngere argentinische Autorinnen und Autoren, die eine Vorliebe für eigensinnige, doch unterhaltsame Literatur eint. Ob sie das europafixierte Selbstverständnis der Mittelschicht in Frage stellen, Romane schreiben, die zugleich literaturtheoretische Essays sind, oder dem Alltag neue Offenbarungen abgewinnen – alle ausgewählten Autorinnen und Autoren steuern mit ihrem Schreiben gegen den harmlosen Konsum von Büchern an. Dazu: das mobile lateinamerikanische Poesiefestival „Latinale“ und eine Ausstellung zur Geschichte der literarischen Avantgarden Argentiniens.

Gegengelesen - Tag 1 | Tag 2

18 h Eröffnung

„Gegengelesen. Literatur aus Argentinien“ und Ausstellung „Argentiniens literarische Avantgarden“

Susanne Stemmler, Haus der Kulturen der Welt Magdalena Faillace, Argentinisches Außenministerium

19 h Lesung, Gespräch

Nach Borges. Das Erbe der Avantgarden

Pedro Mairal, Cecilia Pavón, Samanta Schweblin

Was bleibt von den politischen und ästhetischen Avantgarden? – fragen und beantworten drei Schriftsteller und Schriftstellerinnen der 1970er-Generation. Samanta Schweblin wird für ihre verstörenden Fiktionen gefeiert („Die Wahrheit über die Zukunft“, Suhrkamp). Cecilia Pavón, Übersetzerin, Galeristin, Herausgeberin und Dichterin („Fette Katze Tonträger“, SuKuLTur), spricht von einem neuen Genre: „Gedichte mit Links“. Pedro Mairal erkundet in seinem Kriminalroman "Das fehlende Jahr des Juan Salvatierra" (Hanser Verlag) die Verbindung von Leben und Kunst.

Moderation: Silvia Fehrmann, Haus der Kulturen der Welt

Mit deutsch-spanischer Simultanübersetzung

21.30 h Film

Los Rubios (Die Blonden)

R: Albertina Carri, B: Albertina Carri und Alan Pauls, Argentinien 2003, OmeU, 91 min

Die Regisseurin, deren Eltern dem Staatsterror zum Opfer fielen, fragt nach den Leerstellen, die die Militärdiktatur hinterlassen hat.

In Zusammenarbeit mit Latinale, Instituto Cervantes und der Botschaft der Republik Argentiniens in Deutschland

Kuratiert von Timo Berger, Rike Bolte, Susanne Stemmler, Silvia Fehrmann

Programmkoordinatorin: Cordula Hamschmidt

Projektassistenz: Isabel Ferrin-Aguirre I Praktikantin: Nathalie Solís Pérez

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