Geprägt von seiner Kindheit im Nordkaukasus ruft Akhmat Biikanov in seinen Porträts und Tableaus Bilder von Gemeinschaft wie auch Entfremdung hervor. In traumartigen Gemälden und Zeichnungen entwirft er eine zeitlose stille Welt, die von Empathie erfüllt und von Seelenverwandten bevölkert ist. Der zarte und eher beiläufige Auftrag der Aquarellfarben ermöglicht es Biikanov, flüchtige Emotionen einzufangen. Zudem arbeitet er mit Keramik – seine Porzellan-Flachreliefs werden hier erstmals ausgestellt. In seinem markanten Stil sind subtile Bezugnahmen auf sein balkarisches Erbe ebenso erkennbar wie auf Fayum-Porträts, persische Miniaturen und byzantinische Mosaike. Persönliche Symbole wie Feigen, Granatäpfel und Zypressen tauchen in den Bildern immer wieder auf – neben den Porträts, in denen sich das Innere der Menschen widerspiegelt, die er liebt. Die ruhigen Figuren sind in Tagträumen gefangen oder wechseln einfühlsame Blicke; sie sind in einer Einsamkeit abgeschieden, die über die Sprache erhaben ist. — TZ

Werke in der Ausstellung: 
I go to sleep I (2023), Aquarell auf Papier, 29,7 × 21 cm
Courtesy Akhmat Biikanov
I go to sleep II (2023), Aquarell auf Papier, 17,5 × 25 cm
Courtesy Akhmat Biikanov und Private Sammlung
I go to sleep III (2023), Aquarell auf Papier, 30 × 22,5 cm
Untitled (2023), Aquarell auf Papier, 42 × 38 cm
By the river (2022), Bleistift auf Papier 19 × 25 cm
Seraph (2022), Aquarell auf Papier, 22 × 25 cm
Study I (2023), Aquarell und Bleistift auf Papier, 24 × 17 cm
Study II (2023), Aquarell und Bleistift auf Papier, 24 × 17 cm
Study III (2023), Aquarell und Bleistift auf Papier, 24 × 17 cm
Study IV (2023), Aquarell und Bleistift auf Papier 17 × 24 cm
Study V (2023), Aquarell und Bleistift auf Papier; 24 × 17 cm
Mask Study I (2023), Porcelan, 16 × 21 cm
I Go To Sleep (2023), Porcelan; 29 × 21 cm
Courtesy Akhmat Biikanov, sofern nicht anders angegeben