Der öffentliche Diskurs hinterfragt zunehmend die Vorstellung davon, was als ‚vorzeigbarer Körper‘ gilt. In der Werbung und in Filmen sind mehr BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) zu sehen, unterschiedliche über Körper kommunizierte Gender-Identitäten und eine größere Vielfalt an Körperbildern. Zugleich sehen sich aber insbesondere junge Menschen mit einer starken Einengung dessen konfrontiert, was als ‚idealer‘ Körper definiert wird. Vor allem im Kontext von Social Media inszenieren zahllose Fitness-, Schönheits-, und Ernährungsinfluencer*innen den ‚perfekten‘ Körper (und die zu ihm gehörenden Produkte) als eine Frage der Disziplin, der Kaufkraft und des Durchhaltevermögens. Durch ihre Versprechungen, dass dieses ‚Ideal‘ für alle erreichbar ist, werden gesellschaftliche Machtstrukturen reproduziert. Denn sie lassen außer Acht, dass solche Standards auch von Einkommensverhältnissen, Sexismus, Heterosexismus, Rassismus, Klassismus und Ableismus geprägt sind.

Der Workshop von Lalitha Chamakalayil zielt darauf ab, der öffentlichen Beschämung von Körpern (unter anderem durch Fat- und Body-Shaming) und einem toxisch werdenden Fitness-Wahn positive Körperbilder entgegenzusetzen. Konzepte wie ‚body neutrality‘ und der ‚temporarily abled body‘ werden vorgestellt und ihre konkreten Anwendungen aufgezeigt. Welche Möglichkeiten öffnen sich, wenn ein intersektionaler Blick auf Machtverhältnisse gerichtet wird? Wie kann psychische Gesundheit im Zusammenhang mit Körperwahrnehmung thematisiert werden? Wie lässt sich ein Umgang mit Social Media finden, der diese Fragen nicht ausblendet, sondern aktiv mitdenkt? Und wie kann gemeinsam mit jungen Menschen an diesen Themen gearbeitet werden?