Mit Pitch Poetics unternimmt Yara Mekawei eine klangliche Entdeckungsreise durch die Annalen der Fußballgeschichte anhand der eloquenten Kommentare einer Reihe von Sprachartist*innen. Jede Stimme, die in der Installation zu hören ist, dient als Medium, das es dem Publikum ermöglicht, Zeit- und Sprachbarrieren zu überwinden, und demonstriert so die transformative Kraft mündlicher Erzählweisen. In dieser akustischen Landschaft schlägt Mekaweis Klanginstallation eine Brücke zwischen Erzählungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart, indem sie verschiedene archivarische und zeitgenössische Kommentare miteinander ins Gespräch bringt. So reflektiert die Arbeit über die Resonanz von Fußball jenseits des Spielfelds und über die Möglichkeiten von Sprache und Klang, diese Grenzen zu erweitern.

Die Installation fungiert nicht nur als dokumentarisches Archiv, sondern untersucht auch das Zusammenspiel von Sport, Sprache und kollektivem Gedächtnis. Mekawei stellt den figurativen Gebrauch von Sprache – Wortspiele, erweiterte Metaphern, Euphemismen – den jeweiligen historischen Kontexten gegenüber, etwa wenn im Jahr 1984 Mladen Delić durch seinen Kommentar des Spiels Jugoslawien gegen Bulgarien die jugoslawische Mannschaft unsterblich macht oder wenn Peter Drury die Bedeutung des Tores von Kostas Manolas kontextualisiert, durch das die AS Roma ihr Schicksal in einem Spiel gegen Barcelona in der UEFA Champions League 2018 wenden konnte. Ausgehend von dieser umfassenden Sammlung akustischer Artefakte nutzt Mekawei den Nachhall des Klangs in den Räumen des HKW, um die kulturelle Bedeutung von Fußball multidimensional zu erforschen.

Diese Veranstaltung ist Teil von Pitch Poetics: Die Moderation von Fußballspielen als Oraltur