In dieser 105-minütigen Performance – so lang wie zwei Halbzeiten und die Pause dazwischen – finden verschiedene Elemente zueinander, unter anderem ein akademischer Vortrag mit Brecht’schen Elementen, performative Kommentare, Interaktion und gemeinschaftliche Spiele. Das Publikum wird auf eine Reise durch ein Fußballspiel mitgenommen: von den sonnenbeschienenen Höhen einer Stadionterrasse über den Einlauf auf das Spielfeld bis zum Abtauchen unter die Oberfläche des Rasens, hinab in dunkle Unterwelten. Ausgehend von archäologischen Funden der Maya-Zivilisation, darunter auch für sportliche Betätigung verwendete Gegenstände, werden gesellschaftspolitische Repräsentationsformen von Spieler*innen und Fans im Stadion analysiert. Dabei geht es um den Einsatz für Menschenrechte, die Auseinandersetzung mit Sexismus und Rassismus und die Rückeroberung sozialer Freiheiten ebenso wie um geopolitische Verstrickungen. All das findet unter einer erhöhten Medienaufmerksamkeit statt, bei der kleinste Gesten überdimensional vergrößert und auf Millionen Bildschirme übertragen werden. Die Performance untersucht, wie sich als Hintergrundkulisse der Spiele aus widersprüchlichen Ideologien und Überzeugungen kulturelle und soziale Dramen entfalten.