Luisa Ungar
Luisa Ungars multidisziplinäre und oft kollaborative Praxis konzentriert sich auf die fragile Natur bestimmter Diskurse. Sie experimentiert mit der Macht der Mehrdeutigkeit und Undurchsichtigkeit in der Kommunikation und nutzt Sprache als ein Werkzeug, um hegemoniale Narrative zu verrücken. Sie entwickelt individuelle und kollektive Strategien, um koloniale Strukturen aufzudecken, die Lern- und Kommunikationsweisen eingeschrieben sind. Ihre performativen Experimente sind jeweils ortsspezifisch. Sie basieren oft auf Gesprächen, befassen sich damit, wie lokale Geschichte konstruiert wird, und bieten Raum für lokales Wissen, das historisch verdrängt wurde. Ungar verwebt lokale Mikrogeschichten mit historischen Erzählungen, um neue Bedeutungsebenen zu schaffen. Ihre Arbeiten wurden u. a. auf der Liverpool Biennale, der Mercosul Biennale in Porto Alegre, der Bienal Sur, dem Parallelprogramm der Marrakesch Biennale, der Tensta Konsthall in Stockholm sowie in der Ar/Ge Kunst in Bozen, dem Bonnefanten Museum in Maastricht, dem Spring Workshop in Hongkong, dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem M KHA in Antwerpen und dem MAMM in Medellín gezeigt und aufgeführt. 2019 kuratierte Ungar das Performance- und Bildungsprogramm für die Biennale 45 SNA in Kolumbien. 2023 ist sie Stipendiatin des Dorothea-Erxleben-Programms an der HBK in Braunschweig. Ungar lebt und arbeitet in Berlin.
Stand: December 2023