Salazkinas Präsentation nutzt die Geschichte des Tashkent Festival for Asian, African and Latin American Cinema als Einblick in eine einzigartige Konfiguration des Weltkinos, die durch die Verflechtung internationalistischer Solidaritäten, persönlicher Bindungen und institutioneller Verbindungen, vielschichtiger künstlerischer Ausdrucksformen und politischer Verpflichtungen entstanden ist.

Die Netzwerke, aus denen sich dieses Festival zusammensetzte, spiegelten und transformierten epistemologische und ästhetische Modelle über diese verschiedenen Grenzen hinweg und boten eine unverwechselbare filmische Formation, mit der sich die Dynamik der Epoche erforschen ließ, ohne sich in Nord-Süd-, Ost-West-, Orientalismus- oder Kalter-Kriegs-Schemata einordnen zu lassen.

Der Vortrag bietet einen kurzen Überblick über das Programm des Festivals, das sich von allen anderen Filmfestivals der Welt unterschied, und über die lebendige Kultur, die es schuf. In ihrer Analyse der Berichterstattung und der Werbung für das Festival geht Salazkina auch auf den Status der Frauen auf und hinter der Leinwand sowie allgemeinere Fragen zu Kino und Politik ein.