Dieser Workshop für Studierende in Hanoi fokussiert auf die Khu-Tập-Thể-Wohnsiedlungen (KTT), die zwischen den Jahren 1954 und 1985 im Zuge einer globalen Verbreitung sozialistischer Modernisierungsprojekte entstanden. Die Geschichte des sozialistischen Wohnungsbaus als Phänomen des Kalten Krieges spiegelt in vielerlei Hinsicht das Narrativ vom Aufstieg und Fall des Sozialismus wider: ein utopischer Traum, der von der gesellschaftlichen Realität, dem Zerfall und der Obsoleszenz eingeholt wird. Diese Architektur ist in den ‚Bruderländern‘ einem offenkundigen Widerspruch ausgesetzt – dem Widerspruch zwischen ihrer Symbolik als heroischer, monolithischer Form und ihrem Nachleben, das von Umgestaltungen im Laufe der Jahrzehnte ebenso geprägt wird wie von den Bewohner*innen. Der Workshop geht der Frage nach, wie sich Prozesse der Anpassung an diese Komplexität im bebauten, sozialen und affektiven Raum niederschlagen. Teilnehmende referieren über Fragen zur Forschung und zur künstlerischen Produktion. Parallel dazu erproben Studierende Beobachtungs- und Zeichenmethoden sowie Techniken des Storytellings, um Geschichten des Wandels aufzudecken und zu dokumentieren, die sich heute noch im Massenwohnungsbau aus der Zeit des Realsozialismus finden lassen. 

Mehr Informationen zum Workshop finden sich hier.

Khu Tập Thể (2023–24)

Die Geschichte des sozialistischen Wohnungsbaus als Phänomen des Kalten Krieges spiegelt in vielerlei Hinsicht das Narrativ vom Aufstieg und Fall des Sozialismus wider: ein utopischer Traum, der von der gesellschaftlichen Realität, dem Zerfall und der Obsoleszenz eingeholt wird. Diese Architektur ist in den ‚Bruderländern‘ einem offenkundigen Widerspruch ausgesetzt – dem Widerspruch zwischen ihrer Symbolik als heroischer, monolithischer Form und ihrem Nachleben, das von Umgestaltungen im Laufe der Jahrzehnte ebenso geprägt wird wie von den Bewohner*innen.

 

Khu Tập Thể (2023–24), Dokumentarfilm, Englisch, 8’ 36” 
Hanoi Ad Hoc
Buch und Regie: Trung Mai
Schnitt: Marilyn Pham Dacusin
Sound Designer: Hoang Thuy
Kamera: Nguyen Thien An, Marilyn Pham Dacusin
Korrektorat: Lauren Lu
Voice Over: Ylan K Vo
Produktionsassistenz: Phung Huy Viet, Hoang Ngan Ha
Mit freundlicher Unterstützung des Goethe-Instituts und des Hauses der Kulturen der Welt (HKW)