Das Konzept der gegenseitigen Unterstützung und Verbundenheit der sozialistischen ‚Bruderländer‘ sowie der bis heute spürbare Einfluss dieser Beziehungen vor und nach 1989 werden in diesem Workshop neu gedacht. Mit einem Fokus auf die Stimmen vietnamesischer Schauspieler*innen werden Erzählungen über die Nachwirkungen des Kalten Krieges aus einer neuen Perspektive vorgestellt. Diese Stimmen erzählen die Geschichten und Erinnerungen jener Menschen, die als Austauschstudierende, Ärzt*innen und Ingenieur*innen in der Deutschen Demokratischen Republik lebten und arbeiteten und später zurückkehrten, um gemeinsam ein sozialistisches Vietnam aufzubauen. Das Format widmet sich der Nacherzählung von persönlichen Geschichten und integriert hierbei Erinnerungen und Gedanken von Verwandten, Freund*innen und Nachbar*innen, um einen Beitrag zur Erweiterung des Forschungsrahmens und zum Nachdenken über das Überlappen unterschiedlicher Erinnerungen zu leisten. Die Workshop-Reihe zu visuellem und auditivem Storytelling untersucht den intellektuellen, politischen und ökonomischen Austausch in Kunst und Kultur, indem die Einflüsse, die diese Ländern aufeinander hatten, aufgezeigt werden. Zugleich werden die Lebenswege der vietnamesischen Bürger*innen nachgezeichnet, die nach 1989/1990 aus Deutschland ausgewiesen wurden oder aus freien Stücken nach Vietnam zurückkehrten.

Heritage Space ist ein unabhängiger Kunstraum, der einer Vielzahl interdisziplinärer Aktivitäten Platz bietet: unter anderem Ausstellungen, Projekten, Konzerten, Performances, Bildungs- und Austauschprogramme und einer Bibliothek. Heritage Space wird von einem Team aus Kunstmanager*innen und Kurator*innen geleitet und versteht sich als Plattform für Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen aus einem breiten Spektrum lokaler und internationaler Initiativen im kreativen Bereich. Das langfristige Ziel ist, die Entwicklung zeitgenössischer Kunst und Kultur in Vietnam zu fördern.

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