Wie werden die Geschichten und Erfahrungen ehemaliger ‚Vertragsarbeiter‘ erzählt? Wie finden sie ihren Platz inmitten eines komplexen Netzes aus Stummheit und Verschweigen – sei es staatlich auferlegt, gesellschaftlich, familiär oder individuell bedingt –, das sich über Generationen und Gemeinschaften hinweg breit macht? Wer hat die Autorität, diese Geschichten zu erzählen? In welchen Räumen finden sie ihre Stimmen? Wie verbreiten sie sich, und wo stoßen sie auf Hindernisse? Und welche Auswirkungen hat das auf Einzelpersonen, Familien und Communitys? 

Der Workshop behandelt diese Fragen anhand eines Austauschs über Erfahrungen, Herausforderungen und Praktiken des Geschichtenerzählens zwischen Personen, die als ‚Vertragsarbeiter‘ in die DDR kamen, und ihren Kindern. Im Mittelpunkt steht dabei die Verbindung zwischen den Generationen, die durch Lebensmittel und Musikstücke hergestellt wird, die für die Teilnehmenden zu Zeiten der DDR und nach der deutschen Einheit von Bedeutung waren. Der Austausch über bestimmte Lieder und Gerichte wird von biografischen Erinnerungen und Geschichten begleitet, die zu Katalysatoren für generations- und gemeinschaftsübergreifende Verbindungen werden. Aktives Zuhören, gemeinsames Lernen und kollektives Heilen können so das Netz des Schweigens durchbrechen.

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