Jedes Jahr am 15. Oktober feiert das Haus der Kulturen der Welt (HKW) Leben und Werk von Fela Kuti, einem der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts. Der Titel der Initiative, Ein Felasophisches Treffen, verweist darauf, dass Fela nicht bloß Musiker war, sondern gleichermaßen Aktivist, politisch handelnder Mensch und Philosoph. Das jährliche Treffen führt Musiker*innen, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Geschichtenerzähler*innen und andere Mitreisende von Fela Kuti zusammen, um sich seiner Musik und seinen Lehren zu widmen.

20:30–22:00
Seun Kuti & Egypt 80
Konzert, Miriam Makeba Auditorium

Zum Auftakt tritt 2024 Seun Kuti auf, als Musiker und Bandleader bekannt für seine unerschütterliche Hingabe an den Afrobeat und seinen sozialen Aktivismus. Als jüngster Sohn des Afrobeat-Pioniers Fela Kuti übernahm Seun nach dem plötzlichen Tod Felas im Jahr 1997 im zarten Alter von 14 Jahren die Leitung von Egypt 80, der Band seines Vaters.

Bereits mit noch nicht einmal zwölf Jahren war er als angehender Saxofonist und Perkussionist in die Band aufgenommen worden und tauchte so schon früh in das musikalische Erbe seiner Familie ein. Mit seiner Übernahme der Rolle des Frontmanns von Egypt 80 hat Seun sich der Bewahrung von Felas musikalischem Erbe verschrieben und dessen politische Dimensionen gestärkt. Er hat die von seinem Vater gegründete Partei Movement of the People (M.O.P.) reaktiviert, um die politischen Visionen Felas trotz aller Repressionen durch die Militärregierung voranzutreiben.

Während seiner gesamten Karriere hat sich Seun Kuti immer offensiv für die Sache des Panafrikanismus und für soziale Gerechtigkeit gekämpft. Aktiv beteiligte er sich an Bewegungen wie #OccupyNigeria und #EndSARS, und nutzte die Bühne und seine Bekanntheit dazu, gegen brutale Polizeigewalt zu protestieren und für die Rechte marginalisierter Communitys in Nigeria einzutreten.

Zusammen mit Egypt 80 hat Seun Kuti eine Reihe hochgelobter Alben veröffentlicht, darunter Many Things (2008), From Africa with Fury: Rise (2011), A Long Way to the Beginning (2014), Black Times (2018), und die Remix-EP African Dreams (2022), featuring Black Thought of The Roots. Das dieser Tage erscheinende Album Heavier Yet (Lays The Crownless Head) (2024), produziert von Lenny Kravitz und Fela Kutis Toningenieur Sodi Marciszewer, verspricht, seiner Veröffentlichungsliste einen weiteren Meilenstein hinzuzufügen. Bereichert durch Gastauftritte von Damian Marley und Sampa The Great, wagt sich das Album an eine Neudefinition zeitgenössischer Sounds und bleibt zugleich dem Geist des Afrobeat treu.

19:00–20:00
The Berlin Afrobeat Company
unter der Leitung von Ekowmania
mit Bandmitgliedern von Sonic Interventions

Konzert, Miriam Makeba Auditorium

Als Vorgruppe von Seun Kuti & Egypt 80 tritt die Berlin Afrobeat Company (BAC) auf, die 1978 in West-Berlin in der Folge eines legendären Konzerts von Fela Kuti & Africa 70 entstand. Im Anschluss an diesen Auftritt beschlossen viele der wichtigsten Mitglieder des Ensembles, in Berlin zu bleiben. Die BAC besteht aus einer Gruppe von internationalen, in Berlin ansässigen Musiker*innen, die sich der zeitgenössischen Feier von Fela Kutis Musik durch Live-Shows und verschiedene Initiativen verschrieben haben. Sie wird von Ekow Alabi Savage geleitet, der Fela Kuti 1969 als Kind zum ersten Mal in Ghana sah und eng mit seinem gefeierten Schlagzeuger Tony Allen zusammenarbeitete. Ekow gründete später zusammen mit dem Gitarristen Oghene Kologbo und dem Perkussionisten Nicolas Addo-Nettey, der als einer der besten Afrobeat-Percussion weltweit gilt, die Band Rhythm Taxi. Um Ekow herum versammelt sich eine Kerngruppe weiterer Veteranen, darunter aktuelle und ehemalige Mitglieder der Bands von Ebo Taylor, Pat Thomas, Orlando Julius und den Polyversal Souls.