Ibrahim Ahmeds Arbeiten erkunden Machtstrukturen in ihrer Beziehung zu Geschichte und menschlichen Objekten. In verschiedenen Formaten – Fotografie, Mixed-Media und Skulpturen – thematisiert er das koloniale Vermächtnis in Kuwait, Bahrain und Ägypten. Ahmed bedient sich aus privaten Archiven. Fotos, die sein Vater über einen Zeitraum von fünfzig Jahren machte, sind ihm Ausgangspunkt für einen neuen Ansatz im identitären und durch gesellschaft-liche Erwartungen perpetuierten Diskurs. Ahmeds Exponate in der Ausstellung Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld stammen aus der Reihe I never revealed myself to them und sind eine Erkundung von Männlichkeit und ihren Überschneidungen mit fluiden Gender-Identitäten. Für diese Serie experimentiert der Künstler mit Schnitten, Überlagerung, Fragmentierung, Rekonstruktion von Bildern und anderen Techniken in der Annäherung an die Modi der Wahrnehmung – sowohl im Akt der Veränderung als auch in der politischen Konfrontation, die untrennbar mit den Konzepten der (Un-) Sichtbarkeit verbunden ist. quickly but carefully cross to the other side #10 ist eine Collage aus fragmentarischen Darstellungen privater und öffentlicher Interaktionen. Durch die Überlagerung von Bildern aus diversen Kontexten verschwimmen die Grenzen zwischen dem Privaten und dem Politischen. In Collagen aus Porträtausschnitten und Fotografien erkennen wir persönliche Momente –wie Familientreffen als auch professionelle Fotosessions. #10 betrachtet, wie Körper Räume besetzen oder aus ihnen verdrängt werden und dekonstruiert damit zugleich Präsenz und Absenz als separate Konzepte.

Werke in der Ausstellung: Aus der Serie I never revealed myself to them (2016–fortlaufend) Von links nach rechts: quickly but carefully cross to the other side #10 (2016–fortlaufend), Fotocollage, 68 × 97,7 cm; quickly but carefully cross to the other side #20 (2016–fortlaufend), Fotocollage, 69,4 × 70 cm; quickly but carefully cross to the other side #19 (2016–fortlaufend), Fotocollage, 60 × 72,6 cm. Courtesy Tintera Gallery