Shehzil Malik
Shehzil Malik erkundet in ihrem Werk Feminismus im Kontext der gesellschaftspolitischen Dimension von sexistischer Gewalt, Ungerechtigkeit und Colorism. In ihrem künstlerischen Schaffen wird sie von den US-amerikanischen Comics und Cartoons ihrer Kindheit ebenso inspiriert wie von pakistanischer Architektur, Stoffen und Kleidung. Bei der Gestaltung von Projekten für sozialen Wandel – darunter eine feministische Modelinie, die Frauen ermächtigen soll, selbst zu ent-scheiden, was sie tragen – oder bei der Organisation von partizipativer Kunst und Storytelling-Kursen im öffentlichen Raum, geht es Malik vor allem um das Engagement in der Gemeinschaft und Reaktionen auf das Alltägliche. Maliks Projekte thematisieren die materiellen und immateriellen Konsequenzen von Kriegen, so auch ihrTextildruck Tribute to World Refugee Week (2023), der Zerstörung, Vertreibung und Exil dokumentiert. Sie lenkt den Blick auf die gefährliche Reise von Flüchtenden, ohne Details wie den individuellen Touch ihrer Kleidung und der persönlichen Habe zu vernachlässigen, die sie bei ihrer Suche nach Zuflucht in verschiedenen Ländern mitbringen. Insbesondere thematisiert sie die zentrale Rolle – und Betroffenheit– der Frauen in diesen Migrationen. Die verschiedenen Ebenen der Bilder verweisen auf unterschiedliche Formen von Migration und die damit einhergehenden Gefahren sowie auf die Resilienz der Flüchtenden, ob über Wasser oder über Land. Damit strebt Maliks Arbeit nach einer neuen visuellen Sprache zwischen Poesie und Protest.
Werk in der Ausstellung: Tribute to World Refugee Week (2023), Textildruck, 350 × 330cm. Courtesy Shezil Malik