Surya Suran Gied
Surya Suran Gied wurde als Tochter einer Südkoreanerin in der Bundesrepublik Deutschland geboren. Ihre Mutter arbeitete hier seit den 1970er Jahren im Gesundheitswesen, um die Familie in der Heimat zu unterstützen. Wie zahlreiche andere Migrant*innen aus Südkorea während und in der Folge des Koreakriegs (1950–1953) sowie aus den Philippinen und weiteren Ländern Asiens trug sie dazu bei, die von Mitte der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre dauernde schwere Krise des westdeutschen Gesundheitssystems zu überwinden. Ähnlich wie viele ‚Vertragsarbeiter‘ in der DDR wurden auch die ‚Gastarbeiter‘ in der BRD häufig diskriminiert, und ihr ‚Gast‘-Status reduzierte sie auf Einwandernde, die auf der Suche nach einem besseren Leben nach Deutschland kamen. Tatsächlich war ihre Präsenz für die westdeutsche Wirtschaft und Gesellschaft von essenzieller Bedeutung. Gied wuchs unter den Bedingungen auf, in denen ihre Mutter und andere Migrant*innen lebten, wurde aber auch geprägt von den Geschichten, die man sich im Haus ihrer Großmutter in einem kleinen Dorf im ländlichen Südkorea erzählte. Ihre künstlerische Praxis ist Ausdruck und Interpretation der historischen und zeitgenössischen Narrative ihrer Community. Die multidisziplinäre Serie Godori – Go Stop Ghost (2022–2024) ist von den Karten des Godori-Spiels inspiriert, mit denen im Haus der Großmutter in Korea gespielt wurde. Godori wird so zu einem Akt der Überwindung des migrantischen Status: durch das Aufrechterhalten einer Bindung zur erweiterten Familie, die die Mutter zurücklassen musste, als sie Südkorea verließ.
Werke in der Ausstellung: Aus der Serie Godori – Go Stop Ghost (2022–2024). Obere Reihe, von links nach rechts: Pine (2022), Acryl auf Leinwand; Plucked but scattered (2024), Acryl und Öl auf Leinwand; Sakura (2023), Acryl und Öl auf Leinwand; Rain (2022), Acryl auf Leinwand; Clouding the colors from the clouds (2024), Öl auf Leinwand; A mountain is a mountain (2024), Acryl auf Leinwand; Peony (2022), Acryl auf Leinwand; Blowing my breath (2024), Öl auf Leinwand; Finally fall (2024), Acryl auf Leinwand; Pushing you toward somewhere not here (2024), Acryl und Öl auf Leinwand