Sachiko Koshikoku & Akinori Nakatani & Massao Okinaka & Yuji Tamaki

Uhrzeigersinn: Massao Okinaka, ohne Titel (Shijo-ha) (1928–32) Foto: Julia Foroni Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co; Akinori Nakatani, ohne Titel (1983). Foto: Edouard Fraipont. Sammlung Gomide&Co / Courtesy Nachlass Akinori Nakatani und Gomide&Co; Yuji Tamaki, Paisagem Boliviana (1973). Foto: Edouard Fraipont Sammlung Gomide&Co / Courtesy Gomide&Co; Sachiko Koshikoku, ohne Titel (ca. 1990er Jahre) Foto: Edouard Fraipont Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Gomide&Co
Diese Werke dokumentieren den Werdegang vier japanischer Künstler*innen der Diaspora, die sich in Brasilien niederließen und Lateinamerika bereisten. Yuji Tamaki, Massao Okinaka, Sachiko Koshikoku und Akinori Nakatani kamen zu unterschiedlichen Zeitpunkten des 20. Jahrhunderts nach Brasilien, teils als Jugendliche, die vor dem Zweiten Weltkrieg ihre Familien begleiteten, teils als Erwachsene, die in den 1960er und 1970er Jahren nach einem neuen Umfeld für ihre künstlerische Praxis suchten. Okinaka und Tamaki lernten sich in São Paulo durch die Aktivitäten von Seibi-Kai kennen, einer 1935 von japanischen Einwander*innen gegründeten Künstlervereinigung. Zusammen mit Maler*innen, die in regionalen Schulen ausgebildet wurden, nahmen sie die Ölmalerei auf, um mit Pleinair-Werken an einer künstlerischen Moderne teilzuhaben, die bei Künstler*innen der Arbeiterklasse beliebt war. In den 1970er Jahren reisten sie durch Bolivien und Peru und malten die Landschaften der Anden. Einige der Gemälde werden hier zusammen mit einer Reihe von Aquarellen präsentiert, die Okinaka in seiner Heimat gemalt und nach Brasilien mitgenommen hatte: Província de Shiga (1928–29) und drei Studien der japanischen Flora – ohne Titel (Shijo-ha) (1928–1932) –, die er als Jugendlicher angefertigt hatte. Koshikoku und Nakatani, die 1965 beziehungsweise 1974 nach Brasilien kamen, ließen die Spuren ihrer Begegnung mit mesoamerikanischen und andinen architektonischen Ruinen, Keramiken und Textilien in ihre Arbeiten einfließen. Bevor er sich in Brasilien niederließ, war Nakatani 1971 nach El Salvador ausgewandert. Dort gab er Keramikunterricht und bereiste zudem Mittelamerika und Peru. Koshikoku wiederum brach von Brasilien auf, um Kulturerbe-Stätten in Peru und Mexiko zu besuchen. Ihre Werke eint ein Interesse an grafischen Inschriften, Tiermotiven und den geometrischen Formen der präkolumbianischen Kunst. Gemeinsam eröffnen sie einen außereuro päischen Raum für einen inter kulturellen Dialog, der von den Codes der Sprache und der Spiritualität im Transit durchdrungen ist.
Konzipiert und zusammengestellt von Yudi Rafael
Werke in der Ausstellung:
Massao Okinaka, Província de Shiga (1928–29), Sumi- und Gansai-Tusche auf Washi-Papier, 36,5 × 55 cm. Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co
Massao Okinaka, Andes (1975), Öl auf Sackleinen, 116 × 89 cm Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co
Yuji Tamaki, Paisagem Boliviana (1973), Öl auf Leinwand, 50 × 50 cm. Sammlung Gomide&Co / Courtesy Gomide&Co
Akinori Nakatani, ohne Titel (1983), glasierte Keramik, 38 × 34,5 × 9 cm. Sammlung Gomide&Co / Courtesy Nachlass Akinori Nakatani und Gomide&Co
Akinori Nakatani, ohne Titel (1980), glasierte Keramik, 33 × 19 cm. Sammlung Gomide&Co / Courtesy Nachlass Akinori Nakatani und Gomide&Co
Sachiko Koshikoku, ohne Titel (ca. 1990er Jahre), Acryl auf Leinwand, 135,5 × 150 cm. Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Gomide&Co Akinori Nakatani, ohne Titel (ca. 1981), glasierte Keramik, 23 × 7 × 6 cm. Sammlung Gomide&Co / Courtesy Nachlass Akinori Nakatani und Gomide&Co
Sachiko Koshikoku, ohne Titel (1977), Öl auf Sackleinen, 60 × 50 cm Sammlung Fabio Frayha / Courtesy Gomide&Co
Yoshitaro Amano und Yukihiro Tsunoyama, Textiles of the Andes: Catalog of Amano Collection (South San Francisco: Heian / Dohosha 1979), Buch
Massao Okinaka, ohne Titel (Shijo-ha) (1928–32), Sumi- und Gansai-Tusche auf Washi-Papier, 37 × 25 cm (ohne Rahmen), 56,5 × 45,3 cm (mit Rahmen). Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co
Massao Okinaka, ohne Titel (Shijo-ha) (1928–32), Sumi- und Gansai-Tusche auf Washi-Papier, 37 × 25 cm (ohne Rahmen), 56 × 45.3 cm (mit Rahmen). Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co
Massao Okinaka, ohne Titel (Shijo-ha) (1928–32), Sumi- und Gansai-Tusche auf Washi-Papier, 37 × 25 cm (ohne Rahmen), 56,5 × 45,3 cm (mit Rahmen). Sammlung Roberto Okinaka / Courtesy Nachlass Massao Okinaka und Gomide&Co