Sonia E. Barrett

Sonia E. Barrett, Paths to Joy. Roscoe Parish Chapeltown, Leeds (2017). Foto: Adeola Hahn
Ausgehend von ihrer jamaikanisch-britisch-deutschen Biografie betont Sonia E. Barrett in ihrer Arbeit die Fähigkeit, zuzuhören und Formen der Gemeinschaftlichkeit zu entwickeln. Unter anderem hat sie eine Serie von Skulpturen entwickelt, für die sie europäische Möbel aus dem 18. Jahrhundert überarbeitet und diese Symbole eines häuslichen Wohlstands zu Objekten mit vielschichtiger Bedeutung amalgamiert. Im Rahmen dieser Ausstellung untersucht Barretts Installation Paths to Joy. Roscoe Parish Chapeltown, Leeds (2017) die Migrationsgeschichten der Windrush-Generation und wirft damit einen Blick auf das Leben von Hunderten von Menschen aus der Karibik, die 1948 nach Großbritannien eingeladen worden waren, um am Wiederaufbau des Landes nach dem Krieg mitzuarbeiten. Die Arbeit unterstreicht die kulturelle Bedeutung von Musik als Möglichkeit diasporischer Communitys, Verbindungen über Grenzen hinweg aufrechtzuerhalten. Der Radioschrank im Zentrum des Werks wurde von den Ältesten der karibischen Gemeinde in Chapeltown, einem Stadtteil von Leeds, gespendet. Die verlängerten Drähte und die wogenden „Flügel“ des Teppichschoners suggerieren die Vorstellung eines freudvollen Aufstiegs. Hier hallt die Schwarze Musik nach, die in vielen Haushalten der Diaspora für positive Stimmung und Trost sorgte – in Form von Ska, Reggae, Rocksteady, Jazz oder Kirchenmusik.
Werk in der Ausstellung: Paths to Joy. Roscoe Parish Chapeltown, Leeds (2017), Phonoschrank, Teppichschoner, 200 × 120 × 60 cm. Courtesy Sonia E. Barrett