Taller Portobelo
„Wisse, wer du bist, bevor es dir jemand sagt“, ist ein beliebtes Sprichwort bei den Wolof in der westafrikanischen Region Senegambia, von denen die Congos in Portobelo, Panama, abstammen. Es ist auch die Inspiration für die Bilder von Taller Portobelo. 1995 gründete Virgilio „Yaneca“ Esquina, ein führendes Mitglied der Community, zusammen mit der Fotografin Sandra Eleta und dem Künstler, Kulturforscher und Pädagogen Arturo Lindsay die Malwerkstatt, aus der Arte Congo entstand, eine neue und einzigartige afropanamaische Richtung in der bildenden Kunst. Die Congos führen ihre Herkunft auf die Cimarrones zurück, selbstbefreite Afrikaner*innen in Panama. Sie wehren sich gegen die Auslöschung der afrikanischen Identität, Erinnerungen und Kultur durch die Versklavung und führen den Widerstand ihrer Vorfahren in Kunst, Musik, Tanz, Sprache, Mode, Essen, Straßentheater, palenques (befestigte Dörfer) und Karneval fort. Der Beitrag von Taller Portobelo zu O Quilombismo manifestiert sich in Darstellungen ihrer unauslöschlichen Identität: die souveräne Herrscherin ihrer matriarchalen Gesellschaft, Königin María Merced, ein Kräuterheiler (Hiervatero), ein König, der mit der tropischen Landschaft verschmilzt (Rey Guacamayo) und die Widerstandsfähigkeit der Community, wie in Judimingue nunko modidá beschworen. Mit ihrer Praxis verkörpern und feiern Taller Portobelo die Tradition und das Ethos der Gleichberechtigung, der Solidarität und des Gemeinschaftssinns sowie die Verbundenheit mit den Vorfahren und der Umwelt – den grundlegenden Aspekten des Quilombismo.
Werke in der Ausstellung: Know who you are before someone tells you (2023), Malerei verschiedener Künstler Gustavo Esquina de la Espada, María Merced (2022), Malerei, Acryl, Spiegelscherben auf Leinwand, 70 x 60 cm Virgilio „Yaneca“ Esquina, Hiervatero (2013), Malerei, Acryl, Spiegelscherben auf Leinwand, 78 x 83 cm Ariel „Pajarito“ Jiménez, King Guacamayo (2009), Malerei, Acryl, Spiegelscherben auf Leinwand, 112 x 100 cm Manuel Tatu Golden, Judimingue nunko modidá [Cimarrones never die] (2019), Malerei, Acrylfarbe, Federn, Muscheln, Samen und Spiegelscherben auf Leinwand, 70 x 60 cm. Courtesy die Künstler