Zwischen 1968 und 1988 fand das Taschkent Festival für asiatisches, afrikanisches und – ab 1976 – lateinamerikanisches Kino im usbekischen Taschkent statt. Als Mittel der Soft Power und als Reaktion auf die antikolonialen Bewegungen und die soziopolitischen Umwälzungen der späten 1960er Jahre entwickelte sich das Festival zu einem einzigartigen Treffpunkt für Filmschaffende und wurde zu einer wichtigen Plattform für die Süd-Süd-Solidarität, die über die Kinosäle von Taschkent hinausging. In Essays und Gesprächen von Wissenschaftler*innen, Filmemacher*innen und Organisator*innen aktueller Filmfestivals nimmt der Destination: Tashkent Reader das Programm des ursprünglichen Festivals erneut in den Fokus und setzt sich gleichzeitig kritisch mit seinem Erbe auseinander. Aus dem Blickwinkel der in Berlin lebenden Diasporas aus Asien, Afrika und Lateinamerika untersucht der Reader, wie solche Praktiken der Begegnung und Zusammenarbeit in den Filmwelten dieser drei Kontinente resonieren.