Ti Moris, Mokoomba
Konzerte
19:00–20:00 Ti Moris
20:30–22:00 Mokoomba
Sa., 12.7.2025
19:00–22:00
Paulette Nardal Terrasse
Abendticket €23/19
Konzerte Open Air auf der Paulette Nardal Terrasse

Mokoomba. Foto: Kundai Taz
Ti Moris
Wie Madagaskar, Mauritius und die Seychellen wurde auch La Réunion von Afrika, Asien und Europa aus besiedelt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts war die Insel völlig unbewohnt. Erst dann brachten die französischen Kolonisatoren versklavte Menschen aus Asien, vor allem aus Indien, sowie aus Madagaskar und Ostafrika auf die Insel, um dort hauptsächlich Vanille und Zuckerrohr anzubauen. Aus dieser Mischung verschiedener Herkunftsorte entwickelte sich eine einzigartige Kultur. Vor allem die Musik nahm Einflüsse aus allen Himmelsrichtungen auf – es entstand Maloya, eine Tradition aus Musik und Tanz, die es nur auf La Réunion gibt, mit einem eigenen Repertoire an Geschichten von Arbeit und Kampf, Unterdrückung und Sehnsucht sowie eigenen Perkussionsinstrumenten, allen voran der rouler genannten einfelligen Zylindertrommel und der kayamb, einer großen mit Samen gefüllten Floßrassel aus Zuckerrohr. Maloya wurde aufgrund seiner Entstehung auf den Zuckerrohrfeldern oft mit dem Blues der US-amerikanischen Baumwollpflücker*innen verglichen. Von den 1960ern bis in die 1980er Jahre wurde diese Praxis von der französischen Kolonialmacht unterdrückt und mit Verboten belegt, weil sie in ihr aufrührerisches Potenzial vermutete. Erst in den 1970er Jahren wurde sie wiederentdeckt und durch Danyèl Waro bekannt gemacht, der so zu einer emblematischen Figur des Maloya wurde. In dessen Gruppe spielte auch Ti Moris, der nun selbst ein Hüter und Bewahrer der Maloya-Traditionen ist und sich als Bindeglied zwischen den Vorfahr*innen und dem heutigen Publikum sieht. Er betrachtet die Musik als Familienangelegenheit. Große Teile seiner Verwandtschaft spielen in seiner Gruppe, sie singen die Lieder der Ahn*innen und stellen dabei eine Verbindung zwischen Erinnerung und Hoffnung, Tradition und Innovation her – nun zum ersten Mal auch in Deutschland.
Mokoomba
Mokoomba ist eine sechsköpfige Afro-Fusion-Band aus Simbabwe. In den inzwischen über 20 Jahren ihres Bestehens spielten sie auf allen maßgeblichen Festivals in Europa, Afrika und den USA. Die sechs Musiker sind in Victoria Falls zu Hause, der Stadt an der Grenze zu Sambia, wo sich die größten Wasserfälle der Welt befinden, hier stürzt sich der mächtige Sambesi in die Tiefe. „Mosi-oa-Tunya“ oder „donnernder Rauch“ nennt man die Wasserfälle dort, weil ihr Sprühnebel bis zu 30 Kilometer weit sichtbar ist. Dieses Naturschauspiel zieht Besucher*innen aus aller Welt an, die natürlich auch ihre Musik mitbringen. So kamen die sechs Freunde schon als Teenager nicht nur mit Musik aus dem Nachbarland Sambia, sondern aus allen Gegenden der Welt in Berührung und schufen daraus ihren unverwechselbaren Mix aus simbabwischen Rhythmen, Afrobeat und Rock. 2009 erschien ihr erstes Album Kweseka, und der Durchbruch kam 2012 mit dem von Manou Gallo produzierten Album Rising Tide.