ADG7

Das Akronym ADG7 steht für die Kombination von Ak Dan, was einfach „Musikband“ bedeutet, und Gwang Chil, was den siebzigsten Jahrestag des Gwangbokjeol bezeichnet – des nationalen Tags der Befreiung Koreas von der japanischen Kolonialherrschaft, der am 15. August sowohl in Süd- als auch in Nordkorea gefeiert wird. An diesem Tag im Jahr 2015 wurde die Band gegründet.

Das Konzept von ADG7 entstand aus dem Schmerz über die Teilung Koreas und dem Wunsch, diese zu überwinden. Das Repertoire der Band ist inspiriert von Koreas heiliger schamanischer Ritualmusik (Gut) und Volksliedern (Minyo), die aus der Provinz Hwanghae im Norden der Halbinsel stammen. Durch die Wiederentdeckung und Neuinterpretation des gemeinsamen koreanischen Kulturerbes bringen ADG7 eine Sehnsucht nach Befreiung und Einheit zum Ausdruck. Ihre Auftritte verbinden die spirituelle Bedeutung und die belebende Energie traditioneller Instrumente mit einem durch und durch zeitgenössischen Ansatz – und gerne auch mit Humor.

79rs Gang

Die 79rs Gang besteht aus zwei rivalisierenden Big Chiefs, die verschiedene Bezirke in New Orleans repräsentieren, und ist ein Zeugnis für die transformative Kraft von Musik. Die Gründung der Band im Jahr 2013 markierte einen entscheidenden Moment, als Big Chief Romeo Bougere von den 9th Ward Hunters und Big Chief Jermaine Bossier von den 7th Ward Creole Hunters ihre Differenzen mithilfe der Musik überwanden. Verwurzelt in den Traditionen der Mardi-Gras-Kultur von New Orleans ist ihre Zusammenarbeit nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern steht für die Weiterentwicklung dieser Kultur und zieht dabei das Publikum weltweit in ihren Bann.

In New Orleans bezieht sich der Begriff masking auf die Tradition der Black Masking Indians oder Mardi Gras Indians, die in aufwändigen, handgenähten und mit Federn und Perlen verzierten Kostümen durch die Straßen ziehen. Die Praxis reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Schwarze Einwohner*innen von New Orleans die Indigene Bevölkerung Nordamerikas ehrten, die ihren versklavten Vorfahr*innen am Mardi Gras, dem letzten Tag des Karnevals, geholfen hatte. Die Tradition beinhaltet eine lebhafte Darstellung visueller, musikalischer und theatralischer Künste. Die Teilnehmenden repräsentieren ihre Stadtviertel, ziehen durch die Straßen und verwickeln einander mit Tamburinen, Kuhglocken und Call-and-Response-Gesängen in symbolische Auseinandersetzungen. Über Generationen hinweg haben diese Gesänge die weltweit einflussreichen Musikstile der Stadt beeinflusst.

Die Wild Magnolias, eine bekannte Black-Masking-Gruppe, schrieben 1970 Geschichte, als sie für ihre einflussreichen Platten und Auftritte mit Funkmusiker*innen zusammenarbeiteten. Rund fünfzig Jahre später, im Jahr 2020, setzte die 79rs Gang diese Tradition der Innovation fort und veröffentlichte Expect the Unexpected, ein Album, das elektronische Elemente, Funk, R&B und Hip-Hop miteinander verbindet. So trägt die 79rs Gang die Geschichten ihrer Vorfahr*innen und die lebendigen Rhythmen der Gegenwart in sich und beschwört Heilung, Einheit und Widerstand. Kurz: eine Hommage an den Geist von New Orleans.

Daferwa

Daniel Fernando Wahl alias Daferwa ist DJ, Radiomoderator und Kurator. Als Mitbegründer der Plattform Mash It Up! im Jahr 2007 brachte er in Köln globale elektronische Künstler*innen zueinander, bevor Genres wie Afrobeats, Reggaeton und Baile Funk Eingang in den Mainstream fanden. Daferwa ist mit mexikanischen Wurzeln in Deutschland aufgewachsen und verbindet in seinen Sets Rhythmen und Tanzkulturen aus dem gesamten transatlantischen Raum. Seit 2009 ist er Resident-DJ bei WDR Cosmo, wo er das Profil des Radiosenders maßgeblich beeinflusst, und bereichert mit seinem pulsierenden Sound die Cosmo-Clubs in Städten wie Krefeld und Düsseldorf. Jeden Freitag gestaltet Daferwa die Cosmo DJ Session, mit Sets von DJs und Produzenten aus Deutschland und der ganzen Welt.