Der Heilkräutergarten Hevrîn Xelef in Berlin, benannt nach der kurdischen Bauingenieurin und Politikerin, die 2019 in Syrien ermordet wurde, ist ein Ort, an dem sich feministische Communitys treffen und austauschen können. Erfahrungen von Flucht und Krieg sind Teil der Geschichte der Frauen*, die hierherkommen. Die Beschäftigung mit Heilkräutern und das gemeinsame Gärtnern schaffen Platz für Themen wie Trauma, Trauer und Heilung; Verbindungen zwischen Menschen, Pflanzen und der Umwelt entstehen.

Der Workshop greift den Ansatz dieses Gartens auf: Er ist zugänglich für alle und befasst sich mit der Verbindung zwischen Land und Leuten. Gemeinsam sammeln die Teilnehmenden Ideen, wie sich ein offener Zugang zum Wissen über Heilkräuter und Heilungsprozesse gestalten lässt. Die Wirkungen von Pflanzen werden mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit verbunden. Die Kultivierung von Pflanzen dient als Ausgangspunkt für einen Austausch über die Folgen von Flucht und Migration für Individuen und Gemeinschaften. So wird mithilfe der Pflanzen und durch das Wissen von Frauen* mit Fluchtgeschichte eine Perspektive auf gemeinsames Heilen entwickelt. Außerdem wird die Idee von offenen Heilkräuter-Apotheken diskutiert. Wie könnte eine Apotheke inmitten eines Heilkräutergartens aussehen, in der marginalisierte Menschen Zugang zu Tees, Tinkturen und Salben bekommen? 

Der Workshop wird von der Anthropologin Anuscheh Amir-Khalili (Flamingo e.V, anstiftung) geleitet, die Mentorin der Growing-Phase von A Participatory Planet ist. Die Kräuterkundlerin Lea Nassim Tajbakhsh gibt einen Exkurs zu speziellen Wildpflanzen und Kräutern.