Frauen erlangen im Fußball nicht allein als Spielerinnen und Fans, sondern ebenso als Journalistinnen, Kommentatorinnen oder Schiedsrichterinnen zunehmend mehr Sichtbarkeit. Zugleich werden weiterhin wichtige Kämpfe gegen Sexismus, Frauenfeindlichkeit und Machismus im Sport ausgetragen. Die populärste Sportart der Welt ist durchdrungen von materiellen Herrschaftsformen des Begehrens und der Subjektivierung, nach wie vor bleibt sie ein privilegierter Ort zur Förderung von Männlichkeit und der Inszenierung von Genderdifferenzen als soziale Form. Wie können wir uns dem Spielfeld nicht allein als Ort verstärkter Sichtbarkeit und Gleichstellung auf der Ebene der Repräsentation nähern, sondern es zugleich als Schauplatz für die Umgestaltung etablierter Grammatiken von Gender, Sexualität und Körperpolitik verstehen? Welche Ausdrucksformen von Gender kommen situativ zur Aufführung und wie nehmen Spieler*innen Akte des Queerifizierung vor, die binäre Gendernormen infrage stellen? Welche Praktiken der gegenseitigen Fürsorge und Intimität finden Anwendung, welche Allianzen werden von Clubs und aktivistischen Organisationen an der Seitenlinie aufgebaut?