Zum Auftakt von Ballett der Massen setzt sich Smoke Machine, Lion and Jeep (Nebelmaschine, Löwe und Jeep) mit individuellem Ausdruck und Gruppendynamik im Hinblick auf Geschlecht, Identität und Zugehörigkeit auseinander – mit sozialen Realitäten im Fußball, Bemühungen um diskriminierungsfreie Räume im Sport und der Akzeptanz von Geschlecht und Gender jenseits binärer Modelle. Die Performance des multidisziplinären trans Künstlers Romeo Roxman Gatt hinterfragt in einer poetischen Geste Kategorien von Männlichkeit und den Preis der Zugehörigkeit. Roxman Gatt entwirft ein Körperbild, das vielfältige Formen der Existenz umfasst, die sich nicht widersprechen, sondern gegenseitig beeinflussen. Er schlägt eine Männlichkeit vor, die sich – statt nach Überlegenheit zu streben – durch Verletzlichkeit, Selbstfürsorge und kollektive Unterstützung auszeichnet. In einem Brief, geschrieben auf dem Rasen eines Fußballfeldes, ermutigt der Künstler sein jüngeres Ich, den vielen möglichen Arten, ein Mann zu werden, zu vertrauen. 

Ein zentrales Element der Performance ist das Kostüm: eine Schuluniform, die für nicht binäre oder trans Kinder und junge Erwachsene oft eine große Belastung darstellt. Roxman Gatt treibt der Uniform die unliebsamen Erinnerungen aus, indem er ihr ein neues Design verleiht. In einer selbstheilenden Transformation, die einen Anfang und eine Mitte, aber kein Ende hat, wachsen dem Protagonisten schließlich Flügel. Gender befindet sich hier in einem stetigen Wandel und bietet allen Menschen Raum, ganzheitlich zu leben.

Diese Veranstaltung ist Teil des Programms Über Fußball und das Theater kollektiver Körperbildung.