Wie bleiben oder werden wir resilient? Können wir Zuflucht in uns selbst finden? Und welche Rolle spielen unsere Körper dabei?

Floating Mocambo lädt das Publikum auf eine Bootsfahrt über die Spree ein. Als fahrende Installation mit interaktiven Elementen gleiten die Teilnehmenden übers Wasser und dabei auf dem Boot durch verschiedene Workshops, Austausch- und Erlebnisräume. Im Zentrum steht die Frage, wie wir die Widerständigkeit von Körpern sichtbar machen und stärken können. Mittels einer begleitenden Audiospur entsteht ein spekulativ-poetischer Zusammenhang zwischen  unterschiedlichsten Wissenspraktiken und Vermittlungsformen. Körperzentriertes und aktivistisches Wissen werden auf dem Schiff erfahrbar gemacht und begegnen dem Publikum in Form von Songs, Performances, Hörspielen und kurzen Workshops. Im Wechselspiel zwischen der sich verändernden Kulisse jenseits des Schiffs und dem eigenen Erlebnisradius, im Wechselspiel von Wahr- und Teilnehmen, von Betrachtung und Aktion, entstehen Momente, die im besten Fall auch nach der Schiffsfahrt in den Gästen nachklingen.

Floating Mocambo ist die diesjährige Edition der School of Quilombismo, die jedes Jahr mit unterschiedlichen Aspekten diasporischer, alternativer und radikaler Pädagogiken arbeitet, und mit Teilnehmenden praktische Methoden entwickelt, sich in unserer krisengeschüttelten Gegenwart zu orientieren. Die diesjährige School of Quilombismo nimmt dabei das Prinzip der Mocambos, jener wehrhaften Orte von Menschen, die in Brasilien ihrer Versklavung entflohen sind, in den Blick – kleine Einheiten selbstorganisierten Widerstands und persönlicher Erinnerung. Und genau dazu lädt Floating Mocambo ein: In der zeitlichen und räumlichen Begrenzung einer Schiffsfahrt eine temporäre, widerständige Community aufzubauen, Solidarität zu üben und das Glück des gemeinsamen Lernens zu feiern.

Olivia Wenzel und Hieu Hoang bündeln für diese Edition ihre kreativen Kräfte, um eine ebenso kurzweilige wie tiefgründige Erfahrung zu kreieren. Unterstützt werden sie hierbei von den Mitwirkenden des interdisziplinären Schreibprojekts 1000 jungen Gegenwarten sowie mehreren Künstler*innen, die mit körperbasierten Praxen arbeiten.

Im Rahmen der Langen Nacht der Museen