Quantum Poetics
Chandrika Narayanan-Mohan und David Odiase
Gesprochene Worte
Su., 3.11.2024
18:00
Angie Stardust Foyer
Eintritt frei
Im 20. Jahrhundert zeigten sich Physiker*innen wie Robert Oppenheimer besorgt darüber, dass ihr Fachgebiet sich von den Ausdrucksformen anderer Wissenschaften und des täglichen Lebens in geradezu extremer Weise entfremdet hatte. Die Physik arbeitet mit einer Terminologie, die in der Alltagssprache Sinn zu ergeben scheint. Doch zugleich haben Begriffe wie „Kraft“ und „Teilchen“ in der Physik und insbesondere in der unbestimmten Welt der Quanten gänzlich andere Bedeutungen.
Poetik kann heutzutage als ein Teil wissenschaftlicher Bemühungen gelten. Die Quantentheorie ist auch eine Form des Geschichtenerzählens. Wie Donna Haraway so trefflich sagte: „Es ist von Gewicht, mit welchen Erzählungen wir andere Erzählungen erzählen.“ Inspiriert von der sozialen und kulturellen Bedeutung von Griots, westafrikanischen Erzähler*innen, die die Weisheiten der Vergangenheit in mündlicher Form überliefern, verschränkt dieses poetische Angebot Folklore, Verkörperung, Positionalität und die Frage der Übersetzung und Weitergabe von Wissen im Quantenzeitalter.
Chandrika Narayanan-Mohan und David Odiase treten im Rahmen der Spoken-Word- und Storytelling-Session als Gastgeber*innen auf, um mit generierten Bildern eine kollektive Verkörperung von Griots und anderer Geschichtenerzähler*innen, Archivar*innen und Wahrsager*innen zu schaffen, die über Geografien und Zeiten hinweg existieren.