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Heimatisierung

Über gesellschaftliche Erzählungen, Zugehörigkeit und Pluralität

heimaten

Gesprächsreihe

März – November 2025

Wie lassen sich Heimaten schaffen? Wodurch werden unterschiedliche Haltungen und Ideen zu Teilhabe produktiv und wirksam? Bei Heimatisierung geht es um zwei miteinander verbundene Ansätze: um das Aufzeigen der großen Vielfalt von Zugehörigkeitsmodellen, an denen zahlreiche Menschen und Initiativen bereits seit Jahrzehnten arbeiten; und darum, dem Wiedererstarken völkischer und radikal-nationalistischer Tendenzen die Realitäten der pluralen Gesellschaft entgegenzustellen.

Die Heimatisierung-Gesprächsreihe beleuchtet zentrale kulturelle und zivilgesellschaftliche Praktiken der Gegenwart. Akteur*innen der pluralen Demokratie kommen miteinander ins Gespräch, erklären ihre jeweiligen Perspektiven auf Teilhabe und Zugehörigkeit und teilen ihre Erfahrungen – von Diskriminierungskritik und dem Konzept der Desintegration über Initiativen von Schwarzen und jüdischen Menschen, Sinti*ze und Rom*nja bis zur Antifa. Begleitet von einem Podcast und einer Publikationsreihe verbinden die Veranstaltungen künstlerische, diskursive und gemeinschaftliche Praktiken zu einem vielstimmigen Dialog und öffnen ihn für ein breites Publikum.

Angelehnt an Édouard Glissants Theorie der Kreolisierung erfasst der Begriff Heimatisierung den fortlaufenden Prozess kultureller Verflechtungen, der die Weiterentwicklung von Gesellschaften ermöglicht. Er zeigt auf, wie zentrale Impulse, die für die gesamte Gesellschaft relevant werden können, häufig von marginalisierten Gruppen ausgehen. In einer Zeit, in der diese zunehmend unterdrückt und weiter an den Rand gedrängt werden, macht das Projekt oft übersehene Momente des demokratischen Miteinanders sichtbar. Dabei geht es um die Frage, wie unterschiedliche Perspektiven und Identitäten die Gesellschaft bereichern, erweitern und nachhaltig transformieren. Und auch darum, wie sich eine gemeinsame Zukunft, die von allen geprägt wird, denken lässt.