Radio Bantu wurde in Südafrika in den 1960er Jahren von der Apartheid-Regierung mit der erklärten Absicht gegründet, den Schutz und die Erhaltung von Formen der Indigenen Kultur in Südafrika zu fördern. In Wirklichkeit war die Initiative politisch motiviert; es handelte sich um eine konzertierte Aktion zur Isolierung der Schwarzafrikaner*innen in Südafrika, zur Stärkung des Stammesbewusstseins und des ethnischen Separatismus, damit ‚weiße‘ Südafrikaner*innen ihre politische Vorherrschaft weiter ausbauen und erhalten konnten. 

Der Vortrag von Sekibakiba P. Lekgoathi stützt sich vor allem auf seine Forschungen über Northern Sotho Radio und Radio Ndebele – zwei der neun Radiosender in diversen afrikanischen Sprachen, die während der Apartheid-Ära von der South African Broadcasting Corporation (SABC) gegründet wurden – und gibt einen Überblick über die Geschichte des Radios in Südafrika. Seine Forschungen zeigen die Hauptmotive für die Gründung von Radio Bantu auf und verdeutlichen zugleich die affirmativen Strategien und die Aktivierung des Mediums, mit denen die bei diesen Radiosendern beschäftigten Afrikaner*innen versuchten, ihre eigene Identität neu zu definieren.

Der Vortrag kontextualisiert den Propagandafilm Bantu – a New Society, der vom Informationsministerium Südafrikas in Auftrag gegeben und von den Killarney Film Studios produziert wurde. Länge: 13' 40". Jahr der Erstaufführung: unbekannt.

Der Film wird freundlicherweise bereitgestellt von SİNEMA TRANSTOPIA.