Wenn wir an vertraute Orte zurückkehren, haben sie sich dann wirklich verändert oder sind doch wir es, die anders zu ihnen zurückkehren? Diese Frage durchwirkt das Schaffen von Amanthi Harris und Jean-Luc Raharimanana: Sie beschäftigen sich über die Ozeane und Geschichtsschreibungen hinweg mit Themen der Heimkehr und Identität. Harris' Beautiful Place taucht in das Herz Sri Lankas ein und verwebt familiäre Bindungen, Verlust und Selbstentdeckung miteinander. Die Geschichte der Rückkehr von Padma in das Gästehaus ihrer Vorfahr*innen dient Harris dazu, ein Land im Wandel und den Kampf um die Versöhnung von Vergangenheit und Gegenwart einzufangen. Raharimananas Revenir setzt sich mit der bewegten Geschichte Madagaskars auseinander und erforscht die Nachwirkungen des Kolonialismus, politische Unruhen und die Erfahrung des Exils. Mit ungebundener Intensität lädt er sein Publikum dazu ein, sich mit dem Nachhall der Geschichte auseinanderzusetzen. Diese beiden Werke verschieben Grenzen, indem sie neue Perspektiven auf Identität und Heimkehr entwerfen. Sie verdeutlichen die komplizierten Verbindungen zwischen Individualität und kollektivem Gedächtnis und fragen danach, wie wir uns in einer von komplexen geschichtlichen Dynamiken geprägten Welt zwischen den Wurzeln unserer Vorfahr*innen und den Realitäten der Gegenwart bewegen.

Aufgrund des Berlin-Marathons 2024 kommt es zwischen 27. und 29. September zu Straßensperrungen rund um das HKW. Das Haus ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln – S-Bahn (Hauptbahnhof) und U-Bahn (Bundestag) – sowie mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar.