Das Wolof-Wort Xawaré kann mit ‚Dialog‘ oder ‚Gespräch‘ übersetzt werden. Die gleichnamige Zeremonie ist ein traditionelles Wolof-Fest, das ursprünglich nachts im Zentrum des Dorfes stattfand und bei dem oft ein Palaverbaum wie ein Baobab oder Fromager eine besondere Rolle spielt.

Die Zeremonie ist eine Klangreise, die vom Griot angeführt wird – einer Figur, die gleichzeitig Sänger, Historiker und Träger des kollektiven Gedächtnisses ist –, dessen Worte vom Klang des Xalam begleitet werden, einem viersaitigen Lauteninstrument, das oft von ihm selbst oder seinesgleichen gespielt wird. Wenn die Zeremonie ihren Höhepunkt erreicht, kommt ein zweites Instrument hinzu, das dafür berühmt ist, mit seinem scharfen Klang alle Sinne des Körpers zu aktivieren: die Tama oder sprechende Trommel, wie sie im Allgemeinen genannt wird. Dieses Instrument, das unter der Achselhöhle gehalten und gespielt wird, um so seine Intensität zu regulieren, erzeugt Klänge, die an gesprochene Worte erinnern. Je nach Größe des Festes kann sich das Musikensemble auch um weitere Instrumente erweitern.

Xawaré beeinflusst bis heute immer wieder neue Generationen, und zeitgenössische Formen dieser Praxis finden sich in der Arbeit von Musiker*innen und Bands wie Star Number One, Youssou Ndour und Étoile de Dakar, Star Band de Dakar und Xalam, um nur einige zu nennen. 

In dieser Session leitet der Griot und Künstler Nago Koité zusammen mit SAF SAP und dem Kora-Spieler Saliou Cissokho eine Zeremonie des Geschichtenerzählens, in deren Mittelpunkt die Traditionen der Lobpreisungen sowie Sabar-Tänze aus den Küstenregionen Senegals stehen.