Wičháȟpi Wóihaŋbleya (Traumhafter Stern) ist eine Solo-Performance der Oglala-Lakȟóta-Künstlerin Kite, die ein spezielles Computer-Interface nutzt, durch das sich die Lakȟóta-Bildsprache in Klang verwandeln lässt. Im Rahmen von Alterlife/Afterlife tritt Kite allein mit Computern auf, begleitet von Aufnahmen der visuellen Partitur für ein kleines Musikensemble. 

Inhaltlich basiert das Stück auf Traumbildern, die sie selbst erlebt und gemeinsam mit einem Forschungsteam in die Lakȟóta-Bildsprache transkribiert hat. Das Werk wurde von den Lakȟóta-Frauen und sogenannten Zwei-Geist-Menschen konzipiert, die diese Sprache verwenden, um Träume in Kunstwerke zu übersetzen. Die Partitur, die aus einer Kombination von Notensatz und Bildelementen besteht, zeigt den Musizierenden, wie sie die Bildsprache live auf der Bühne verkörpern können. Als Teil dieses Prozesses lädt Kite Musiker*innen dazu ein, an ihrer Seite zu improvisieren und Klänge zu erzeugen, die durch ein Körper-Interface vermittelt werden. Tools für maschinelles Lernen ermöglichen es Kite, ihre eigenen Bewegungen zum Trainieren der Software zu verwenden, sodass ein Lakȟóta-Datensatz auch von einem Lakȟóta-Körper kodiert wird.