Das Sylvia Wynter Foyer, der zentrale offene Raum des HKW, bildet eine Agora, die für Konvivialität und Kollektivität im Haus steht. Seit der Wiedereröffnung des HKW im Juni 2023 werden Künstler*innen eingeladen, hier ihre Visionen räumlicher Transformation umzusetzen und sich mit dem multidimensionalen und transzendentalen Potenzial des Foyers auseinanderzusetzen.

Nach der poetischen Intervention des kamerunischen Künstlers, Dichters und Komponisten Tanka Fonta mit seiner wegweisenden visuellen Partitur The Cosmogenic Interconnectedness ‘How Did We Talk Before the Roman Alphabet?’ The Picto-Sonic Dialogues I (2023) verwandelt sich das Sylvia Wynter Foyer erneut, diesmal in den The Playground of All Possibilities, den der madagassische Künstler Joël Andrianomearisoa entwirft. Andrianomearisaoas Beitrag zum Ballett der Massen lädt alle Besuchenden ein, sich in einem Raum der Erhebung und Transzendenz, der Präsenz und Unendlichkeit, des Grandiosen und Intimen einzurichten; in einem Raum, der durch monumentale, von der Decke hängende Wolkenskulpturen geschaffen wird, deren Form geisterhafte Präsenzen andeutet.

The Playground of All Possibilities könnte im Sinne des archipelagischen Denkens von Edouard Glissant gelesen werden, basierend auf einem Verständnis der vielfältigen Aspekte der Relationalität, in denen menschliche Inselbewohner*innen verhaftet sind, und der verschiedenen überirdischen Wesen, die sie umgeben. Die Archipele des Spielplatzes stehen nicht nur für einzelne Landformationen, sie beziehen sich auf alle Konstellationen von Terrain, Wasser, menschlichen und nicht-menschlichen Wesen, die sich den Kosmos teilen.

Im Zusammenspiel mit Bwa Kayiman – Tout Moun se Moun und der Tradition der Bwa-Kayiman-Versammlung im Jahr 1791 folgend, die die haitianische Revolution initiierte, wird The Playground of All Possibilities von Juni bis August 2024 durch performative Gesten der Gastfreundschaft und geistigen Nahrung zum Leben erweckt. Inspiriert von Traditionen der Agoras – den senegalesischen Pencs, kolumbianischen Mingas, peruanischen Peñas, haitianischen Lakous und weiteren – widmet sich der Raum der Vernetzung und Aktivierung historischer, kultureller und zeitgenössischer Erzählungen.

Diese Veranstaltung ist Teil des Programms Über Fußball und das Theater kollektiver Körperbildung.