Die Quantenanthropologie bietet eine faszinierende neue Perspektive auf die Menschheit, die Kultur und die Welt, indem sie die quantische Beschaffenheit der Realität betrachtet. Dieses interdisziplinär ausgerichtete Forschungsprojekt setzt bei einer grundlegenden Frage an: Was ist die Quelle der Schöpfung in der Welt? Oder, wie Physiker*innen wohl eher fragen würden: Was liegt der Entstehung und Herausbildung materieller Objekte zugrunde? 

Die Quantentheorie legt nahe, dass sogenannte Nullpunktsschwingungen im Vakuum – die zufällige, fluktuierende Energie selbst in den leersten Räumen – den Schlüssel zur Klärung dieser Frage bilden könnten. Es wird angenommen, dass diese unsichtbare Kraft die Manifestation von Materie und Entitäten in Zeit und Raum vorantreibt. Interessanterweise stimmt dieses Konzept mit den Philosophien vieler Indigener Völker überein, die oft von einer lebensspendenden Kraft, einer ursprünglichen Singularität oder einem „Großen Geheimnis“ sprechen. Diese uralten Vorstellungen, die tief in der Kunst und den Artefakten Indigener Bevölkerungen verwurzelt sind, spiegeln ein ähnliches Verständnis von Schöpfung und Entstehung wider. 

In ihrem Vortrag untersuchen Radek Trnka und Radmila Lorencová die faszinierenden Parallelen zwischen der Quantenphysik und Indigenen Kosmologien. Sie erörtern, wie diese scheinbar weit voneinander entfernten Denkweisen konvergieren, wenn sie sich auf das Mysterium der Schöpfung beziehen.