Die Theorie der Quantenmechanik feiert in Kürze ihren 100. Jahrestag, doch die Bedingungen für ihre konkrete Anwendung sind nach wie vor uneinheitlich. Das gilt nicht nur im Hinblick auf technologische Infrastrukturen, sondern auch in Bezug auf kulturelle Belange, Bildungsmöglichkeiten und die Kontrolle darüber, wie Ideen in kommerzielle Nutzungen überführt werden. Was bedeutet es, eine vermeintlich translokale Gleichung in einen bestimmten Kontext zu übersetzen? Welche Risiken bestehen im Quantenbereich durch die Wiederholung von Formen des Daten- und Digitalkolonialismus? Zieht die Kommerzialisierung von Ideen nach sich, dass ihre Urheber*innen auch dann Verantwortung für ihre Erfindungen übernehmen müssen, wenn diese ein Eigenleben entwickeln?

Die Physiker*innen Ivette Fuentes, John Goold und Augustine Larweh Mahu diskutieren diese Fragen im Kontext des globalen wissenschaftlichen Austauschs und setzen sich mit der kulturellen, historischen und zukünftigen Umsetzung der Quantenwissenschaft in Pädagogik und Handel auseinander.