Das bin ich. Lässt sich das so eindeutig sagen? Wie viele Faktoren und Hürden stehen dieser Aussage im Weg? Was heißt es, nicht dazuzugehören? Die Klasse 456 A der Nürtingen-Grundschule in Berlin-Kreuzberg entwickelte drei Tage lang Charaktere, die Erwartungen widersprechen und ihre eigenen Vorstellungen von Zugehörigkeit und dem, was normalisiert und akzeptiert wird, in Frage stellen.

Mit den Mitteln des Theaters, von Ton- und Sprachaufnahmen, des Storytellings sowie der Collage erforschte die Klasse Doppeldeutigkeiten, Irritationen, Widersprüche und Grenzüberschreitungen und kreierte in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Shanti Suki Osman Mini-Hörspiele, in denen einander überlagernde Binaritäten (zum Beispiel schlechte vs. gute, migrantische vs. nicht-migrantische Schüler*innen) durchbrochen und entsprechende Erwartungen widerlegt werden.

Während eines Schulvormittags sind Schüler*innen aus Berlin eingeladen, die Hörstücke im Haus der Kulturen der Welt gemeinsam mit den Kindern der Nürtingen-Grundschule anzuhören und durch weitere Erfahrungen zu beleben. Wer spricht aus diesen Stücken? Welche Personen und Themen kommen nicht zu Gehör? 

Mithilfe von Aufnahmegeräten begeben sich die Teilnehmenden des Workshops gemeinsam mit Shanti Suki Osman auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen, die sie in den Stimmen und Geräuschen der Ausstellung Forgive Us Our Trespasses / Vergib uns unsere Schuld finden können, in Geschichten, Klangschnipseln oder auch in der Stille.

Beteiligte Schüler*innen der Nürtingen-Grundschule:

Felix Ağca, Aya Al-Hashmawi, Ida Baratella, Lou Braun, Paul Conrad, Maria Fondis, Karl Georg, Santi (ago) Gomez Stiepani, Lafand Hussein, Pauline Kring, Lara Künne, Akira Martins, Edgar Reidel, Robert Riqui, Leni Rollny, Rodion Romas, Rona Şuşut, Esra Uzun, Rio Wilson, Mina Yassen, Rabia Yıldırım, Cem Yildiz, Ava Zareh