Forgive us our yearnings ist eine performative Lesung von Textstellen über sexuelles Begehren und erotische Erfahrungen, die sowohl aus persönlichen Schriften als auch aus veröffentlichten Werken stammen. Als Reaktion auf die Werke in der Ausstellung Forgive Us Our Trespasses, die körperliches Begehren und Lust darstellen, die sich über die gesellschaftlichen Konventionen und Tabus in Bezug auf den Körper hinwegsetzen, dient die Lesung als akustische und visuelle Aktivierung, die an die Praxis von Myriam Omar Awadi, I Gusti Ayu Kadek Murniasih, Dorothy Iannone, Felix de Rooy und anderen erinnert. Durch die Erkundung des expansiven, sich selbst erweiternden und doch oft verschmähten Ortes der Sexualität spricht Forgive us our yearnings die Erheiterung, die Verbindung, die Verwandlung, die Verletzlichkeit und manchmal auch den Schmerz aus, die dem sexuellen Begehren innewohnen, und prangert gleichzeitig sexuelle Normen an, die zu Gleichgültigkeit, Individualismus und sinnlicher Entbehrung tendieren.

Vier Kulturschaffende und Aktivist*innen aus der Berliner Queer- und/oder Literaturszene sind als Leser*innen zu dieser Veranstaltung eingeladen:

Anne Aradi ist eine in Berlin lebende Queerfeministin, Aktivistin und Künstlerin, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt und marginalisierten Stimmen Gehör verschafft. 

Popo Fan ist ein Filmemacher, Schriftsteller und Künstler aus China, der derzeit Sex als Mythologie der Repräsentation sowohl in seinem Leben als auch in seinen Kunstwerken erforscht.

Mary Lee ist Schriftstellerin, Übersetzerin, Redakteurin und Kunstschaffende und lebt derzeit in Hongkong und Berlin.

Matagumpay ist bildender Künstler, Schriftsteller und Performer, der Arbeiten über Hingabe und Transitioning macht. Er ist trans/genderfluid und Filipino, aufgewachsen in den USA.