Das Kollektiv Intikuren beschäftigt sich mit der Verbindung von anzestralem Wissen und Essenstraditionen aus den Anden. Am zweiten Tag der Versammlung zu Rematriierungen, Reparationen und Restitutionen nährt Intikuren menschliche, materielle, kollektive und spirituelle Körper und regt Verbindungen zwischen ihnen an. Ihre performative Darbietung von Mahlzeiten ist von verschiedenen Formen heilender Praktiken aus dem Wissenskontinuum der Anden inspiriert.

Das Menü von Intikuren steht für die Vermittlung überlieferten Wissens über Pflanzen. Die Darbietung beginnt mit einem kollektiven Ritual, bei dem Chanca Piedra getrunken wird, ein erfrischender Kräutertee mit milder erdinger und leicht bitterer Note, bekannt für seine entgiftende und die Nierengesundheit unterstützende Wirkung. Außerdem gibt es Caldo Verde, eine nahrhafte Suppe aus Kartoffeln und einer Mischung indigener Kräuter wie Muña, Payco, Ruda und Huacatay mit erdig-frischer Note und sanfter Wärme, und Tocosh-Pudding, eine mild würzige, fermentierte Delikatesse, traditionell geschätzt für ihre probiotische und immunstärkende Wirkung.

Der zweite Teil des Menüs ist inspiriert vom Wissen der Chakana, einem Diagramm in Form eines stufenförmigen Kreuzes, das seit über 4.000 Jahren in den Anden verwendet wird und allgegenwärtig ist. Ursprünglich aus Caral, der ältesten Zivilisation Abya Yalas (Amerikas) stammend, wird das Chakana in der zeitgenössischen lokalen Kultur mit dem Sternbild Kreuz des Südens identifiziert, dem wichtigsten Orientierungspunkt der südlichen Hemisphere. Es dient als Kalender für Landwirtschaft und Feierlichkeiten, markiert die Phasen des Jahres und hält die räumlich-zeitlichen Ebenen des Pacha (Ort/Realität) in ihrem untrennbaren und produktiven Gleichgewicht. Intikuren präsentieren die Praxis, die verschiedenen im Chakana dargestellten Welten zu vereinen: die Indigenen Werte der Verbundenheit, Gegenseitigkeit, Zusammenarbeit, Ganzheit und Harmonie.