International Creole Lab entstand als Möglichkeit aus dem poetischen und transdisziplinären Arbeitsprozess von Diego Araúja, insbesondere aus der Produktion von neuen oríkì, einer mündlichen Literatur, deren Ursprünge auf die Yoruba und afro-brasilianische Communitys zurückgehen. Inspiriert von einer bereits ausgestorbenen Kreolsprache, die bis Ende der 1930er Jahre von Familienmitgliedern und Vorfahren des Künstlers zuhause in Salvador de Bahia, Brasilien, gesprochen worden war, wollte Araúja eine neue Sprache für seine Poesie erfinden. Die Sprache war als Wechselzunge bekannt, kreoliert zwischen Yoruba, Portugiesisch und möglicherweise ein paar Elementen aus dem Lexikon der Tupi. Als er feststellte, welch aufwendiges Experiment die Schöpfung einer neuen Sprache darstellt, entschied Araúja, aus der alten stilistischen Idee ein langfristiges Bühnen-Labor als eigenes Projekt zu machen.

Für die School of Quilombismo wird Araúja Seminare über eine Möglichkeit präsentieren, die zwei Sessions umfassen: Creollage—the work of art and what was possible [Creollage – die künstlerische Arbeit und was darin möglich war] sowie The Laboratory—creating a language not born from trauma [Das Labor – zur Schöpfung einer Sprache, die nicht dem Trauma entspringt]. Sie befassen sich mit den Möglichkeiten, das International Creole Lab umzusetzen. Die Teilnehmenden sind als wesentlicher Bestandteil des Labors dazu eingeladen, als kosmopolitischer Körper die darstellende Szene zu komponieren.

Ort: Each One Teach One (EOTO) e.V. ist ein Community-basiertes Bildungs- und Empowerment-Projekt von und für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen in Berlin. Im Jahr 2012 gegründet, eröffnete der Verein im März 2014 als Kiez-Bibliothek seine Türen und ist seither ein Ort des Lernens und der Begegnung.

 

Teil von What Cannot Be Summed Up With A Pen