Menschliche und nichtmenschliche Wesen verbrauchen die Ressourcen des Planeten. Wie überwältigende Teile der Forschung aufzeigen, transformieren sie durch diesen Konsum nicht nur die Umwelt, sondern auch sich selbst. „Du bist, was du isst“, sagt ein Sprichwort, und es erweist sich als wesentlich für das Verständnis vieler Ungerechtigkeiten, Unsicherheiten und Schwachstellen, die durch die Zweckentfremdung von Land und durch nicht-nachhaltigen Konsum entstehen. 

Das wurde dem Anthropologen Ira Bashkow klar, als er von den Orokaiva aufgrund seiner Essgewohnheiten als Weißer bezeichnet wurde. Als die Weißen deren Land in Papua-Neuguinea durchquerten, führten sie getrockneten Reis mit sich, haltbar und leicht zu transportieren. Die Bezeichnung „Weiße“ durch eine spezifische, in Papua-Neuguinea beheimatete Gemeinschaft hat keinen engen Bezug zu westlichen Konzepten ethnischer Zugehörigkeit. Vielmehr beschreibt sie Menschen, die in mehrfacher Hinsicht „leicht“ sind: Ihre Hände sind weich und unbehaart; ihr „leichtes“ Essen kaufen sie im Laden; es bedarf weder der Pflege, des Anbaus noch der Aufbewahrung; es ist wurzellos und erzeugt keine Verpflichtungen. Die Orokaiva hingegen essen „schwere“ Nahrung, Schweinefleisch zum Beispiel. Sie halten Schweine, essen aber niemals das Fleisch ihrer eigenen Tiere, sondern verzehren es nur, wenn es ihnen von anderen geschenkt wurde. Deshalb gilt es als „schwer“. Die gemeinschaftlichen Essgewohnheiten halten überlieferte Verpflichtungen am Leben, die tiefe gemeinschaftliche Bindungen unter den Menschen und zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen und Land schaffen.

Die Consuming-Phase von A Participatory Planet betrachtet und fördert Praktiken des Teilens und Aufbewahrens von Lebensmitteln, um Fragen zu Konsum und Gemeinschaft zu diskutieren. Ernährung und Ressourcenverbrauch sind zentral für die Beziehungen von Lebewesen zur Erde und für die Frage, wie diese sich auf gerechtere, kollektive und gemeinschaftliche Weise gestalten lassen.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der beiden HKW-Projekte A Participatory Planet und Tongue and Throat Memories und fokussiert auf Ernährungsgerechtigkeit und kritischen Konsum. Im Austausch mit dem Publikum wird darüber gesprochen, was das Konsumieren mit den Konsumierenden macht, wobei Konsum losgelöst von der üblichen engen Beziehung zu Extraktion betrachtet wird. Den Abschluss des Abends bildet die Verköstigung eines veganen Menüs, das vom Küchenchef und Ernährungsexperten Njathi Kabui zusammengestellt wurde.

Für weitere Informationen zum Abendessen im Restaurant Weltwirtschaft am 18. Juli klicken Sie bitte hier.

Diese Veranstaltung ist Teil von Tongue and Throat Memories und A Participatory Planet.