Chris Becketts Sciene Fiction Roman Dark Eden ist eine Übung in spekulativer Anthropologie.

Auf einem sonnenlosen, nur geothermisch erwärmten Planeten müssen die Nachfahren eines gestrandeten Astronautenpaars die Zivilisation neu erfinden. Einzige Anleitung sind verblasste, über die Generationen weitergegebene Erd-Erinnerungen der beiden Ursiedler. Von dieser Vertreibung aus einem „Naturzustand“ in eine gesellschaftliches Gefüge erzählt Becketts Roman in einer Serie von traumatischen Ereignisseun und unter Rückgriff auf grundlegende westliche Texte zu den Ursprüngen menschlicher Zivilisation und Gesellschaft - von der Genesis bis zu Nietzsches Genealogie der Moral. Steven Shaviro (Wayne State University) zeigt, wie Beckett diese Texte in einem neuen, fiktionalem Kontext, der umfassende Neuerfindungen notwendig macht, platziert und somit „neu schreibt“.

Moderation: Melanie Sehgal (in englischer Sprache)